Landhaus Lemke von Ludwig Mies van der Rohe

Landhaus Lemke "Mies van der Rohe" Das Landhaus Lemke inszeniert durch den in voller Pracht stehenden Garten.© 2011 Udo Dagenbach

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Landhaus Lemke Blick auf das Haus über das Staudenbeet an der Kalksteinmauer. im Hintergrund Skulpturen aus Faserzementplatten© 2006 Udo Dagenbach

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Landhaus Lemke "Mies van der Rohe" © 2011 Udo Dagenbach

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Landhaus Lemke Höhensprung von der Obstwiese zum see durch Kalksteinmauern aus Elm Kalkstein© 2010 Udo Dagenbach

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Landhaus Lemke "Mies van der Rohe" Der Blick auf die Fensterfront des Gebäudes mit dem sich im Eck befindenden Walnussbaum.© 2012 Udo Dagenbach

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Landhaus Lemke Der Weg an der Nordseite zur Garteninstallation über Platten aus Wesersandstein.© 2012 Udo Dagenbach

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Landhaus Lemke "Mies van der Rohe" Die Pflanzung auf der unteren Ebene des Gartens in der Nähe zum See.© Udo Dagenbach

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Landhaus Lemke "Mies van der Rohe" © Udo Dagenbach

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Landhaus Lemke "Mies van der Rohe" © Udo Dagenbach

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Landhaus Lemke "Mies van der Rohe" Der Garten mit der Ausstellung von Nelly Rudin – „innen ist außen“© 2011 Udo Dagenbach

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Landhaus Lemke "Mies van der Rohe" © 2011 Udo Dagenbach

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Landhaus Lemke "Mies van der Rohe" Der Innenraum des Gebäudes mit der Ausstellung von Max Cole „…to the line“.© 2012 Udo Dagenbach

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Landhaus Lemke "Mies van der Rohe" © 2011 Udo Dagenbach

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Landhaus Lemke "Mies van der Rohe" Garteninstallation© 2011 Udo Dagenbach

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Landhaus Lemke "Mies van der Rohe" © 2011 Udo Dagenbach

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Landhaus Lemke "Mies van der Rohe" © 2011 Udo Dagenbach

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Landhaus Lemke "Mies van der Rohe" © 2011 Udo Dagenbach

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Landhaus Lemke "Mies van der Rohe" Das Landhaus Lemke inszeniert durch den in voller Pracht stehenden Garten.© 2011 Udo Dagenbach

Landhaus Lemke Blick auf das Haus über das Staudenbeet an der Kalksteinmauer. im Hintergrund Skulpturen aus Faserzementplatten© 2006 Udo Dagenbach

Landhaus Lemke "Mies van der Rohe" © 2011 Udo Dagenbach

Landhaus Lemke Höhensprung von der Obstwiese zum see durch Kalksteinmauern aus Elm Kalkstein© 2010 Udo Dagenbach

Landhaus Lemke "Mies van der Rohe" Der Blick auf die Fensterfront des Gebäudes mit dem sich im Eck befindenden Walnussbaum.© 2012 Udo Dagenbach

Landhaus Lemke Der Weg an der Nordseite zur Garteninstallation über Platten aus Wesersandstein.© 2012 Udo Dagenbach

Landhaus Lemke "Mies van der Rohe" Die Pflanzung auf der unteren Ebene des Gartens in der Nähe zum See.© Udo Dagenbach

Landhaus Lemke "Mies van der Rohe" © Udo Dagenbach

Landhaus Lemke "Mies van der Rohe" © Udo Dagenbach

Landhaus Lemke "Mies van der Rohe" Der Garten mit der Ausstellung von Nelly Rudin – „innen ist außen“© 2011 Udo Dagenbach

Landhaus Lemke "Mies van der Rohe" © 2011 Udo Dagenbach

Landhaus Lemke "Mies van der Rohe" Der Innenraum des Gebäudes mit der Ausstellung von Max Cole „…to the line“.© 2012 Udo Dagenbach

Landhaus Lemke "Mies van der Rohe" © 2011 Udo Dagenbach

Landhaus Lemke "Mies van der Rohe" Garteninstallation© 2011 Udo Dagenbach

Landhaus Lemke "Mies van der Rohe" © 2011 Udo Dagenbach

Landhaus Lemke "Mies van der Rohe" © 2011 Udo Dagenbach

Landhaus Lemke "Mies van der Rohe" © 2011 Udo Dagenbach

Landhaus Lemke "Mies van der Rohe" © 2011 Udo Dagenbach

Der Architekt Ludwig Mies van der Rohe wurde am 27.03.1886 geboren.
Sein Geburtstag jährt sich 2011 zum 125. mal.
Aus diesem Anlass initiiert das mies van der rohe haus, unter anderen Aktivitäten zu diesem Jubiläum, eine Garteninstallation auf den ehemaligen Gemüsebeeten des Landhauses Lemke in Berlin Hohenschönhausen.
Das Büro glaßer und dagenbach landschaftsarchitekten-berlin widmete sich dieser reizvollen Aufgabe.
Die Landschaftsarchitekten waren bereits mit der Planung für den Wiederaufbau der Gartenanlage des Landhauses Lemke im Jahr 2000 und die Garteninstallation G´Miesbeete im Jahr 2007 betraut.

Entwurfskonzept der Gartenanlage 2000:

Vor der Erstellung des Entwurfes galt es abzuwägen, ob der vorliegende Gartenplan von 1932 und die vorgenannten Hinweise auf den ursprünglichen Zustand des Gartens zu einer Neuinterpretation oder einer kritischen Rekonstruktion des Gartens führen.
Der Gartenplan von 1932 wurde vor der Entwurfserstellung eingehend auf Proportionen, Raumbildungen, Blickbeziehungen und topografische Aussagen hin untersucht.
Das Ergebnis dieser Untersuchung führte zu der Entscheidung den Vorentwurf im Wesentlichen als Rekonstruktion der wichtigsten Gestaltungsmerkmale des originalen Gartenplanes von 1932 zu entwickeln.
Insbesondere die Lage und Größe der im Gartenplan von 1932 und auf Fotos in Teilen erkennbaren Gartenmauern sind unseres Erachtens von entscheidender Bedeutung, da sie die Proportion einzelner Gartenbereiche bestimmen und eine klare und bestimmende Gliederung des Freiraumes bilden.

Die Bruchsteinmauern wurden parallel zum Gebäude weit in den seeseitigen Gartenraum gerückt. Sie bilden einen Rhythmus aus drei langgestreckten 90 Grad-Winkeln und zwei zueinander versetzten kürzeren 90 Grad-Winkeln.
Die drei langgestreckten Mauerteile begrenzen die sogenannte Obstwiese. Der Abstand der Mauern von der seeseitigen Hauskante an der Terrasse entspricht einer doppelten Länge eines Gebäudeteils. Die Obstwiese bildet damit bis zur nordwestlichen Grundstücksgrenze ein Quadrat aus der doppelten Länge des östlichen Gebäudeteils.
Die östliche Begrenzung der Obstwiese ist durch einen Weg aus Trittplatten unterschiedlicher Größe in Verlängerung der nordwestlichen Stirnseite des westlichen Gebäudeteils begrenzt. Dieser Weg führt von der Terrasse zum See. Im Bereich der Linde und der Bruchsteinmauern führen 4-5 flache Trittstufen auf den ca. 50-60 cm tiefergelegenen Rasenbereich am See.
In der Lücke zwischen den langgestreckten Mauerteilen und den kürzeren Mauerwinkel an der östlichen Grundstücksgrenze „fließt“ der Rasen vom ehemaligen Schlafzimmerfenster gleichmäßig bis auf das wasserspiegelnahe Niveau des seenahen Ufers.

Es entstanden vom Gebäude aus betrachtet zwei unterschiedliche Gartenräume:

1. Die ebene Obstwiese im südwestlichen Gartenteil
2. Der vom Gebäude zum See hin fließende Rasen im Süd-Osten.

Im Gebäudewinkel wurde der Terrassenbereich gemäß dem Gartenplan 1932 wiederhergestellt.
Es entstand ein streifiger Belag aus roten, handbeschlagenen, rechteckigen spaltrauhen Wesersandsteinplatten. Der vorhandene Nussbaum wurde durch eine größeres Exemplar ersetzt, welches in Habitus und Kronenausbildung besser als das Vorhandene war. Dem Terrassenbereich sind entsprechend dem Gartenplan 1932 Pflanzbeete unterschiedlicher Größe und Funktion vorgelagert.
Nordwestlich an die Terrasse angrenzend entstand ein ca. 20 m² großes Pflanzbeet, welches als Hintergrund für den Blick aus dem süd-östlichen Wohnraum diente. Die Pflanzung sollte gestaffelt aus Stauden, Gräsern, Rosen und kleineren Koniferen, wie Wacholder und Zwergkiefer aufgebaut sein. In nordwestlicher Fortsetzung dieses Pflanzbeetes, wurden die
ehemaligen, streifenförmigen Sommerblumenbeete zitathaft nachgebildet. Entsprechend den nötigen Pflegemöglichkeiten wurden flächige Pflanzungen von Lavendel, Salbei , Gamander, Schleifenblume , Wollziest , bodendeckenden Rosen ,Stockmalven, sibirischer und deutscher Iris vorgeschlagen.
Südwestlich der Terrasse wurde ein kleineres eher amorphes Pflanzbeet vorgeschlagen. Hier bilden nur wenige schlanke Gehölze mit Stauden und Gräsern eine perspektivische Unterstützung des Seeblicks.
Nördlich der vorhandenen Hainbuchenhecke befand sich der ehemalige Gemüsegarten. Er wurde durch streifige Flächenpflanzung (Stochschnabel, rotlaubiges Purpurglöckchen , Waldsimse etc.) und reihige Solitärsträucher (Alpenjohannisbeere, Johannisbeere, Hortensien) neu interpretiert. Vor dem nordöstlichen Hausgiebel wurde eine mehrstämmige Birke vorgeschlagen, die als Blickschutz gegen die wesentlich höheren Gebäude nördlich der Oderstraße dient Die an der Giebelwand befindliche Kletterrose (New Dawn) wurde je nach den Möglichkeiten der Fundamentsanierung erhalten oder erneuert.
Das schmale Pflanzbeet vor der Giebelwand erhielt eine flache Stauden- und Gräserpflanzung aus dekorativen, robusten Arten.
Entlang des Zaunes an der Oberseestraße wurde eine niedrige Hecke aus Hainbuchen vorgeschlagen. Die Hecke endet an der nordwestlichen Gebäudeecke. Die Wege, Stufen und Mauern in diesem Bereich wurden gemäß Bestand und Gartenplan 1932 wiederhergestellt.
Einfriedung, nebst Einfriedungsmauer entlang der Oberseestraße wurden hochbauseits geplant und erneuert.
Der Pflanzstreifen zwischen Gebäude und öffentlichem Gehweg erhält eine wertigere und dekorativere Pflanzung aus halbhohen Laubgehölzen und Koniferen wie z.B Eiben, Hortensien, Buchs, Azaleen und einer Unterpflanzung aus Stauden und Gräsern.
Das Beet links der Garagenzufahrt wurde mittels Hecke aus Alpenjohannisbeere gefasst. Eine Robinie in diesem Beet über die repräsentative Pflanzung aus Rhododendron und Azaleen.
Östlich der Garagentür wurde der Standort für eine Mülltonne (240 Liter, oder 3 Mülltonnen je 120 Liter) vorgeschlagen. Der Müllplatz wurde von einer weiteren Robinie beschattet, welche gleichzeitig die benachbarten Gebäude optisch abschirmt.
Zugang / Zufahrt wurden aus Klinkern hergestellt. Planung und Ausführung erfolgen durch den Hochbau.
Die Pflanzung entlang der östlichen Grundstücksgrenze wurde wie im Gartenplan 1932 vermerkt, wieder aus einer Hintergrundpflanzung aus Feuerdorn und vereinzelt eingestreuten Blütenstrauchern (z.B. Flieder, Kolkwitzie Spierstrauch) bestehen. Gartenseitig ist dieser Pflanzung eine flache, freie ausschwingende Wildstaudenpflanzung vorgelagert, welche sich bis zum Seeufer erstreckt.
Drei Bergkiefern, ebenfalls im Plan 1932 vermerkt, wurden in diese Pflanzung integriert.
Die Gartenmauern aus Kalkstein erhalten die zeittypische Steingartenbepflanzung. Auf einer Fotografie von 1932 ist deutlich Cerastemum tomentosum (Hornkraut) erkennbar.
Der unmittelbare Bereich des Seeufers, welcher nicht als Rasenfläche ausgebildet ist wurde naturnah- und standorttypisch gestaltet (feuchter Uferstandort: z.B: Filipendula ulminaria, Acorus gramineus, Iris sibirica, Trollius cultorum , Primeln,etc.).

Entlang der nordwestlichen Grundstücksgrenze schirmt ein 2-4 m breiter Saum einer gemischten Blütenhecke aus Flieder, Holunder, Falschem Jasmin, Spiersträuchern etc. das Grundstück ab.

Die Obstwiese wurden mit Halbstämmen aus Zierobst (Zierapfel, Zierkirsche und einigen Apfel- ,Pflaumen- und Kirschenbäumen bepflanzt.

Die zur Zeit noch auf dem Grundstück befindliche Skulptur wurde in Abstimmung mit der Bildhauerin in den neu gestalteten Gartenraum integriert.

Entwurfskonzept der Garteninstallation 2011:

Ein Stern für Mies – a star for Mies
In Diskussionen mit Frau Wita Noack , der Leiterin des Mies van der Rohe Hauses in Berlin-Hohenschönhausen entstand die Idee auf das ehemalige Revolutionsdenkmal von Mies in Berlin Friedrichsfelde aus dem Jahr 1926 Bezug zu nehmen.
Dieses verklinkerte Denkmal für die ermordeten Sozialisten Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht war ein baukünstlerisches Werk von internationalem Rang und in seiner Konzeption der Zeit weit voraus.
Es wurde 1935 von den Nationalsozialisten zerstört.

Die Garteninstallation rezipiert gestalterische Prinzipien des zerstörten Denkmals und vor allem des Zerstörungsvorgangs im Sinne einer Dekonstruktion und gewandelter symbolischer Rekonstruktion.

Die verschobenen, überlagerten Kuben wandeln sich in parallele Pflanzbeete. Diese sind mit sägerauen Holzbalken und - wo es der Untergrund erlaubt – erhöht mit Schaltafeln gefasst. Die Beete werden mit rotlaubigem Gras (Ophipogon planiscarpos nigrescens), Hochstammrosen, Bodendeckerrosen und Beetrosen bepflanzt.
Alle Beete wurden mit rotem Ziegelsplitt abgedeckt (gemulcht), so dass ein starker Kontrast zu angrenzenden Rasenflächen entsteht, welche durch Rollrasen hergestellt wurden.

Der Stern als Motiv des ehemaligen Denkmals wird 40 cm tief in den Boden „gestempelt“.
Sägeraue Schaltafeln bilden die Wände. Er wurde zum Kommunikationspunkt, gleich der Funktionsweise eines japanischen Kotatsu-Tisches. Der Boden des Sterns ist ebenfalls mit rotem Ziegelsplitt bedeckt. Der Stern wurde damit aus der Bedeutung seiner ehemals politischen Botschaft entlassen und zum Zeichen, wie in der Mies´schen Entwurfsskizze.
- a star for Mies -

Ausstellungskonzept: Mies Zitate auf Botanischen Schildern im Garten

Ein weiteres Element der Garteninstallation löst vom eigentlichen Ort der baulichen Maßnahmen.
Die Idee ist es, eine Ausstellung von wesentlichen Mies´schen Zitaten zu schaffen, welche auf möglichst einfache und subtile Weise Zitate so präsentiert, dass Ihre Wahrnehmung durch Herauslösung aus üblichen Präsentationsrahmen erhöht wird.

Steckschilder aus Stahlblech mit Erdspießen, wie man sie in botanischen Gärten zur Kennzeichnung von einzelnen Pflanzenarten verwendet, werden in den Beeten des Gartens verteilt. Anstatt der Pflanzennamen zeigen sie Zitate von Mies van der Rohe.

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Planungsbüros

glaßer und dagenbach
Berlin

Projektzeitraum
2000 - 2011

Größe
2790 m²

Auftraggeber
Bezirksamt Lichtenberg von Berlin
von Berlin, Abt. Bauen, Immobilien und Umwelt
Amt für Umwelt und Natur

Bezirksamt Lichtenberg von Berlin
von Berlin, Abt. Bauen, Immobilien und Umwelt
Amt für Umwelt und Natur

Adresse
Oberseestraße 60
13053 Berlin
Deutschland

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