Denkmal für die zerstörte Synagoge Berlin Lindenstraße

„Page“. © 1997 Zvi Hecker

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Zeugen der Zerstörung © 1997 Zvi Hecker

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Bankreihen © 1997 Zvi Hecker

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"Page" © 1998 Zvi Hecker

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Grundriss der zerstörten Synagoge und des heutigen Denkmals © 1996 Zvi Hecker

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„Page“. © 1997 Zvi Hecker

Zeugen der Zerstörung © 1997 Zvi Hecker

Bankreihen © 1997 Zvi Hecker

"Page" © 1998 Zvi Hecker

Grundriss der zerstörten Synagoge und des heutigen Denkmals © 1996 Zvi Hecker

Das Denkmal besteht aus Reihen von Betonbänken. Errichtet genau über der vormaligen Position der originalen Bänke in der alten Synagoge, legen sie Zeugnis ab vom Verlust des Gebäudes und seiner Gemeinde.
Die Bäume und Büsche, welche über den Ruinen der Synagoge gewachsen sind, zeugen von ihrer Zerstörung. Die Feuerwehrzufahrt stellt die gegenwärtige Situation dar.
Auf diese Weise repräsentieren alle Elemente - die Bänke, die Bäume und der Feuerwehrweg - gleich wie im Talmudischen Text verschiedene Ebenen der Zeit.

Die Synagoge in der Lindenstraße gibt es nicht mehr. Geblieben sind nur Bänke - eine Seite aus dem Gebetsbuch.
Jede Seite des Talmuds enthält Interpretationen einer Bibelstelle aus verschiedenen Jahrhunderten. In diesem Zusammenhang ist unsere Arbeit zu verstehen. Sie ist eine Seite aus dem Buch und sie erzählt die hundertjährige Geschichte dieses Ortes an der Lindenstraße. Wir haben dem, was vorher einmal dagewesen war, nichts hinzugefügt. Die jetzige Position der Bänke entspricht exakt der Anordnung im Grundriss der zerstörten Synagoge.
Wie im Talmudischen Text gehören die Bänke, die Bäume und Büsche und die Feuerwehrzufahrt verschiedenen Zeitgeschichten an. Was an die Synagoge erinnert, sind die Bänke. Die Zerstörung zeigt sich in dem Vorhandensein der Bäume und Büsche geben den Bankreihen den Rhythmus, wie die Pausen und Punktierungen eines Textes, gelesen durch den Besucher, der zwischen den Zeilen geht.
Dies ist eine Erzählung von Verlust. Die Bänke werden zu Gräbern. Gräberzeilen – Textzeilen. Erinnerungsblatt – Gebetsblatt.

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Planungsbüros

Zvi Hecker
Berlin

Weitere Planer
Architektonische Mitarbeit
Eyal Weizman, Architekt

Künstlerische Mitarbeit
Micha Ullman, Künstler

Projektzeitraum
1996 - 1997

Größe
550 m²

Bausumme
250.000 €

Auftraggeber


Barmer Ersatzkasse (heute Barmer GEK)

Adresse
Axel Springer Straße 44-50
10969 Berlin
Deutschland

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