Ehrenmal Hohenwestedt Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges

Ehrenmal Hohenwestedt © 2010 Jens Bendfeldt BHF Landschaftsarchitekten

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Ehrenmal Hohenwestedt © 2010 Jens Bendfeldt BHF Landschaftsarchitekten

Ehrenmal Hohenwestedt © 2010 Jens Bendfeldt BHF Landschaftsarchitekten

Ehrenmal Hohenwestedt © 2010 Jens Bendfeldt BHF Landschaftsarchitekten

Die Gemeinden des Kirchspiels Hohenwestedt bauten für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges ein Ehrenmal auf einer weithin sichtbaren Geländekuppe am Rande der Ortslage Hohen­westedt. Nach dem Entwurf von Albert Brodelten, der in Hohenwestedt aufgewachsen war, entstand ab 1920 dieses imposante und wohl größte Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges in Schleswig-Holstein.

Er war von 1910 bis 1926 städtischer Gartendirektor in Berlin und plante unter anderem den Garten der Villa Liebermann am Wannsee in der Villen Colonie Alsen mit. Gefasst wurde das Ehrenmal durch einen Mauerkranz aus Findlingsmauerwerk, in das die Namenstafeln der Gefallenen eingelassen wurden. In gleichmäßigem Abstand gepflanzte Linden sollten einen geschlossenen Baumkranz ergeben, während niedrige Weißdornhecken die Zwischenräume der Mauerscheiben füllten. Im Zentrum der Anlage stand eine Doppeleiche. 1921 wurde das Ehrenmal eingeweiht. 1998 wurden BHF Landschaftsarchitekten mit Pflege- und Restaurierungsarbeiten der unter Denkmalschutz stehenden Anlage beauftragt. Am Lindenkranz mussten umfangreiche baumpflegerische Maßnahmen durchgeführt werden und die im Schattendruck der Linden zum großen Teil eingegangenen Weißdornhecken wurden durch Hainbuchen ersetzt.
Informationen zu Albert Brodersen hat das Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein zusammengestellt:  http://www.historischegaerten.de/exhibition/Schleswig-Holstein/PDF/01BRODER.PDF

Der folgende Text wurde vom Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein im Rahmen einer Ausstellung zu diesem Denkmal von Frau Dr. Margita M. Meyer Eva von Engelberg-Dockal und Henrike Schwarz erstellt:
Ein Schleswig-Holsteiner als Berliner Gartendirektor und sein Ehrenmal in Hohenwestedt
Albert Brodersen wurde am 16.11.1857 als Sohn des Gutsverwalters Andreas Brodersen und seiner Frau Ingwersen Albertine Christine geb. Meyer auf Gut Ascheberg geboren. Als sein Vater 1869 Rentamtsmeister in Hohenwestedt wurde, zog die Familie dorthin. Nach rund zehnjähriger praktischer Ausbildung in verschiedenen renommierten Gärtnerei- en und nach zahlreichen Studienreisen, die ihn nach England, Italien, Frankreich, nach Wien, Paris, Moskau und Budapest führten, schloss er 1884 seine Ausbildung in Potsdam- Wildpark ab. Er heiratete 1887 Dorothea Körner, Tochter der bekannten Landschafts- gärtnerei Körner in Steglitz, und führte nach dem Tod des Schwiegervaters zusammen mit seinem Schwager das Unternehmen weiter. In diesen Jahren entstanden rund 20 größere landschaftliche Anlagen überwiegend für Großindustrielle im Rheinland, aber auch in Berlin und Polen. Seine bekanntesten Anlagen sind das Haus Lehrbach bei Bergisch-Gladbach, der Schlosspark in Biesdorf für die Familie Siemens, der Königspark in Guben und zahlreiche Villengärten in Potsdam, Grunewald und am Wannsee. Aber auch städtebauliche Projekte, die Anlage von Rennbahnen in Köln sowie anderer Sport- einrichtungen sind überliefert. Seine guten Kontakte und sein ausgezeichneter Ruf als Landschaftsgärtner führten wohl dazu, dass er 1910 zum Nachfolger Hermann Mäch- tigs als Berliner Gartendirektor berufen wurde. Er war nicht nur ein sehr erfahrener und äußerst gebildeter Gärtner, der sich in allen praktischen Bereichen des Gartenbaus bestens auskannte, sondern verhielt sich in der teilweise erbittert und polemisch geführten Debatte zwischen »Landschaftern« und den architektonisch bestimmten Re- formern der neuen Gartenkunstbewegung um 1900 stets diplomatisch. Am Beispiel des Disputs, ob es noch zeitgemäß sei, im Viktoriapark einen wildromantischen Wasserfall in der von sozialen und ökonomischen Entwicklungen explodierenden Großstadt Berlin zu implantieren, statt diesem Wasserfall eine architektonische Form zu geben, wie es die Reformer propagierten, bemerkte er nur »Der Streit ist müßig ... Beides hat seine Berechtigung.«
So wie er als freier Unternehmer den Wünschen seiner Auftraggeber entgegenkam, so muss auch sein Werk als Berliner Gartendirektor, betrachtet werden, wo der Magistrat ihm seine Aufgaben vorgab: Der Ausbau und die Umgestaltung des Berliner Grüns in Volksparke, die Bepflanzung der Straßen mit Alleebäumen, die Einrichtung von Spielplätzen und städtischen Schmuckplätzen, von Schulgärten zur Bil- dung der Bevölkerung usw. – das ganze Spektrum des Aufgabengebiets einer städtischen Grünverwaltung absolvierte er – und nur im Detail lassen sich Brodersensche Kennzeichen finden. Es muss auch berück- sichtigt werden, dass in seiner fünfzehnjährigen Amtszeit (1910 – 1925) die ökonomischen und politischen Verhältnisse, insbesondere während und nach dem Ersten Weltkrieg keine Spielräume für neue Garten- träume offen ließen. Und so steht er nicht nur chronologisch in der Mitte seines Vorgängers und Nachfolgers – dem eher konservativen Mächtig, der das Erbe der Lenné-Meyerschen-Schule bewahrte und sich kaum der neuen Zeit öffnen konnte – und seinem Nachfolger – dem Visionär Erwin Barth, der in der kurzen Blütezeit der Weimarer Republik Berlin seine bis heute gültigen sozialen Grünräume erstritt.
Am 4.1.1930 starb Brodersen an einem Herzschlag in Berlin.

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Planungsbüros

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH
Kiel

Projektzeitraum
2000 - 2000

Auftraggeber
Gemeinde Hohenwestedt

Adresse
Kieler Straße
24594 Hohenwestedt

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Projekttyp
Sanierung von (historischen) Freianlagen