© Irene Burkhardt Landschaftsarchitekten
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Stadtbrachen in Leipzig wie in anderen Städten und Gemeinden können als Freiflächen einen sinnvollen Beitrag zum ökologischen Stadtumbau leisten. Dabei gewinnen Nachnutzungen an Bedeutung, die in Herstellung und dauerhafter Bewirtschaftung kostengünstig sind und dem Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und der biologischen Vielfalt dienen.
Als spannende Alternative bietet sich hier die Entwicklung von Wald an. Die neue Freiflächenkategorie „Urbaner Wald” vereinigt in sich Elemente der Forstwirtschaft, der Stadtökologie und der Landschaftsarchitektur. Wirtschaftliche Überlegungen spielen dabei ebenso eine Rolle wie die Nutzbarkeit der entstehenden Freiflächen. Deshalb nehmen die Gestaltung und Ausstattung auf die Bedürfnisse der Stadtbewohner Bezug, um mit den neuen Freiflächen mehr Lebensqualität in den Stadtteil zu tragen. Die Akzeptanz durch die Nutzer ist ein wesentliches Anliegen.
Das Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei wurde als erste Modellfläche 2010 im Rahmen eines Erprobungs- und Entwicklungsvorhabens realisiert. Die Gestaltung orientiert sich an den Gegebenheiten des Geländes, bestehend aus orthogonalem Wegesystem und Gruppen von erhaltenswerten Bäumen. Die strenge Gliederung der ehemaligen Anzucht- und Produktionsflächen wird beibehalten und bildet die Kontur der künftigen Waldquartiere.
Juryurteil: Die Arbeit zeigt eindrucksvoll, wie Schrumpfungsprozesse positiv für die Lebensqualität einer Stadt genutzt werden können. Neue Stadtwälder als Nach- und Zwischennutzungen sind aus der Sicht der Jury ein hervorragender Beitrag zur Stadtentwicklung.
Den Verfassern gelingt es mit diesem Ansatz, die biologische Vielfalt der Städte eindrucksvoll räumlich umzusetzen, einen hohen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und Erholungsflächen zu sichern. Gleichzeitig bietet der gewählte Ansatz mit verschiedenen Waldstrukturtypen und Bewirtschaftungsformen eine Vielzahl unterschiedlichster Gestaltformen. Besonders gewürdigt wird der gesamtstädtische Ansatz, der auf einer Modellfläche von 35 Hektar verschiedene Stadtquartiere bespielt.
Die im Beitrag dargestellte ehemalige Stadtgärtnerei zeigt viele Potentiale, nimmt vorhandene Gliederungen der Flächen gekonnt auf. Positiv sind die Ansätze der zusätzlichen Erschließung, die die abwechslungsreichen Orte miteinander verbinden.
Insgesamt zeigt die Arbeit, wie gesamtstädtische Fragestellungen mit großräumigem Einwirken gelöst werden können. Der Urbane Wald „Stadtgärtnerei Holz“ wird als neuartige städtische Grünstruktur eine hohe Bedeutung für den Stadtnaturschutz, die Erholung und das Stadtbild entwickeln.
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Planungsbüros
BEM Burkhardt | Engelmayer | Mendel
München
Weitere Planer
Bauleitung:
Irene Burkhardt Landschaftsarchitekten Leipzig
Projektzeitraum
2009
- 2010
Auftraggeber
Projektträger: Stadt Leipzig, Stadtplanungsamt, Sachgebiet Landschafts- und Grünordnungsplanung (Voruntersuchung und Hauptvorhaben des E + E-Vorhabens), TU Dresden, Institut für Landschaftsarchitektur (wissenschaftliche Begleitung)
Projektförderer: Bundesamt für Naturschutz, Leipzig
Adresse
Leipzig
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Auszeichungen & Preise
Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2011
Würdigung
Projekttyp
Forschungsprojekte