Blick auf Brunnen © WES LandschaftsArchitektur
Brunnen Draufsicht © WES LandschaftsArchitektur
Blick auf Brunnen © WES LandschaftsArchitektur
Treppenabgang © WES LandschaftsArchitektur
Fliesendetaill Treppenabgang © WES LandschaftsArchitektur
Visualisierung der Nachtsituation © WES LandschaftsArchitektur
Visualisierung © WES LandschaftsArchitektur
Lageplan M 1:500 © WES LandschaftsArchitektur
Der Alexanderplatz sollte als steinerner Platz ausgebildet werden, als Kontrast zu dem grün geprägten Marx-Engels-Forum. In der Verlängerung der Baumallee der Rathausstraße wurden Bäume als Reminiszenz an die Königsstraße gepflanzt. Die weiteren der nord-südlich verlaufenden Straßenräume und Passagen wurden einseitig mit verschiedenen Baumarten bepflanzt. Im südöstlichen Bereich des Platzes blieben Teile der vorhandenen Bäume als Hain stehen, welcher einen schattigen, grünen Raum im Raum bildet. Diese Wirkung entstand nicht zuletzt durch die glückliche Merkwürdigkeit, dass die rotblühenden Kastanien, die an den Häusern stehen, deutlich größer als die davorliegenden sind. Als diese aufgeastet wurden, öffnete sich ein spannender Blick auf den Platz. Elemente wie beispielsweise eine lange Tischbank und Gestühl ergänzen den Kastanienhain.
Die große ruhige Platzfläche mit einem Fußbodenraster aus großformatigen Platten und farblich abgesetzten, hellen Sockeln oder breiten Traufbereichen, bietet die adäquate Basis für die Vielschichtigkeit und Struktur der zukünftigen Platzfassaden. Aus einiger Entfernung beginnt die Richtungslosigkeit des Rasters zu wirken und es entfaltet sich ein sehr ruhiges, einheitliches, fugenloses Bild. Dadurch entwickelt sich eine ruhige Hintergrundatmosphäre für die Elemente und Menschen, die den Platz beleben.
Die Gebäude, wie auch die U-Bahnabgänge, der Brunnen und die Welzzeituhr auf dem Platz, erhielten Teppiche oder flächenbündige Sockel aus einem helleren Material, die sie wie Spielfiguren auf einer Bühne stehen lassen. Ohne sichtbares Ordnungsprinzip stehen sie locker auf der Platzfläche verstreut.
Ein Element, welches zu den Identifikationspunkten des Alexanderplatzes hinzugefügt wurde, ist die Berolina aus der wilhelminischen Zeit, allerdings ohne ihren erhöhten Sockel.
Die Materialität der Rathausstraße greift mit einem „Teppich“ in den Alexanderplatz hinein, was die Torwirkung und die historische Hauptachse aus der Innenstadt heraus zum Alex betont. Die Dierksenstraße wurde wie die vorhandene Fläche südöstlich des Alexgebäudes befestigt. Die Fahrflächen werden durch schlichte Poller begrenzt. Die U-Bahnabgänge wurden durch eine umfassende Betonsitzbank und der Nutzung der Entrauchungstürme als informative Litfasssäulen zu Treffpunkten gemacht.
Die Beleuchtung des Platzes erfolgt durch die bereits erwähnten 20 m hohen Flutlichtmasten in linearer Anordnung auf der südwestlichen Platzseite, die abends den Alex zum Stadium, zur Bühne der Bürger macht. Die Bühne selbst wird des Weiteren durch ein Raster von Lichtpunkten akzentuiert.
Ziel war es, einen Platz zu schaffen, der ein bürgerlicher Weltstadtplatz bleibt und wird. Ein Platz aller Bevölkerungsschichten, ein Ort der zu Kommunikation und Festen anregen soll. Ein Platz als Bühne für die Bürger. Hier trifft Mann/Frau die Welt.
Auszug Preisgerichtprotokoll: Das Konzept überzeugt in seiner gestalterischen Wirkung, in der sich Eleganz mit einem Charakter des rauen und vitalen Großstadtplatzes, für den dieser Ort seit Döblins Roman „Berlin Alexanderplatz“ steht, ausgewogen miteinander verbindet.
Mehr lesen +
Planungsbüros
WES LandschaftsArchitektur
Hamburg
Projektzeitraum
2003
- 2008
Größe
36.000 m²
Auftraggeber
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin
Auszeichungen & Preise
1. Preis Wettbewerb 2004, mit gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner, Krafft-Wehberg und Kardoff Lighting design