Bahnhofstor, Neubrandenburg

Bahnhofstor © 2020 hannes hamann landschaftsarchitekten

Bahnhofstor © 2020 hannes hamann landschaftsarchitekten

Das Bearbeitungsgebiet enthält mit den Wallanlagen, der Stadtmauer, dem Franziskanerkloster und der St. Johanniskirche bedeutende Denkmale, welche die Stadtgeschichte Neubrandenburgs bis in das Mittelalter dokumentieren.
Das Gestaltungsprinzip der südlichen, erneuerten Abschnitte der Stargarder Straße wird aufgenommen und konsequent fortgeführt. Die Gliederung in Fahrbahn, Bord, Unterstreifen, Gehweg, Oberstreifen und Freifläche wird beibehalten. Die Fahrbahn wird mit dem vorhandenen Granit-Kleinpflaster befestigt. Ein Granit-Hochbord dient als Einfassung, Ober- und Unterstreifen werden mit Granit-Mosaikpflaster, die Gehwege mit Betonplatten hergestellt. Der Abschnitt der 2. Ringstraße zwischen Darrenstraße und Stargarder Straße dient ausschließlich der rückwertigen Erschließung des Klosters. Anlieferung, Entsorgung und Parken für das Museum erfolgen in Zukunft nur noch über die Darrenstraße. Nördlich des Klosters entstehen damit Freiflächen ohne Fahrverkehr. Die geplanten Materialien der Straßenplanung mit Granitplatten, Großpflaster und Lesesteinpflaster werden auf der Nordseite des Museums fortgeführt. Im Eingangsbereich des Museums entsteht ein großzügiger Platz, auf welchem der Mudder - Schulten - Brunnen eingeordnet wird.
Der Brunnen wurde ursprünglich für den Markplatz entworfen. Er entstand in Proportion zu dem alten Rathaus und der befestigten Fläche des alten Marktplatzes. Mit dem alten Kloster ist ein Gebäude von ähnlicher Kubatur vorhanden, mit dem neuen Eingangsbereich ist eine Fassung der kleinen Platzfläche zu zwei Seiten entstanden. Mit der Verlagerung auf diesen kleinen städtischen Platz erzählt der Brunnen einerseits selbst ein Stück Stadtgeschichte, darüber hinaus aber auch Landesgeschichte im Eingangsbereich des Regionalmuseums.Die mittelalterliche Stadtmauer wurde vor über 150 Jahren im Zuge der Stadterweiterung geöffnet und mit dem Eisenbahntor eine neue Eingangssituation geschaffen. Die Spuren beider Stadtbefestigungen sind heute noch ablesbar. Flache Mauerscheiben nehmen das mittelalterliche Mauerprofil auf, zeichnen in unterschiedlichen Abständen den Verlauf nach und verdichten sich zur Straße zu einer neuen Torsituation, ohne den Stadtzugang wieder zu verschließen. In den Cortenstahlstelen sind Informationen zur Stadtgeschichte eingearbeitet.
Die Doppelwallanlage mit den drei Gräben wird als Grünfläche wieder an die Straße geführt, ohne dabei die Großzügigkeit der Gehwege einzuschränken. Die Wallkronenwege werden über Rampen angebunden, die Topographie wieder erlebbar gemacht. Der sehr schöne Altbaumbestand wird vollständig erhalten, geschützt und entwickelt werden vorrangig die Alleebäume an den Promenaden.
Das Fritz-Reuter-Denkmal wurde 2006 instandgesetzt, das Umfeld ist jedoch deutlich gestört. In Anlehnung an die historische Situation wird eine kleine Platzfläche um das Denkmal geschaffen.

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