Der Park schafft einen zusammenhängenden Landschaftsraum am Bodensee. © 2020 Hanns Joosten
In den Flachuferbereichen wurden differenzierte Zugänge zum Wasser geschaffen. © 2020 Hanns Joosten
Die Steiluferbereiche bieten exponierte Wegesituationen und öffnen Blicke über den Bodensee. © 2020 Hanns Joosten
Der Uferpark vermittelt zwischen Bodensee und Molassekante. © 2020 Hanns Joosten
Am Bodenseeufer entstehen neue Aufenthaltsqualitäten und Seezugänge. © 2020 Hanns Joosten
Der Park lädt zur Neuentdeckung des Bodensees ein. © 2020 Hanns Joosten
Arten der Kulturlandschaft werden im Pflanzkonzept mit Vertretern einer "klassischer" Parkästhetik kombiniert und so inwertgesetzt. © 2018 Hanns Joosten
Die Spielorte des Uferparks nehmen motivisch Bezug auf Bootsbau und Fischfang. © 2020 Hanns Joosten
Im aktuellen gesellschaftlichen Diskurs sind Klimawandel, Artenvielfalt und die Entwicklung von Ökosystemen bestimmende Themen. Das Konzept für die Gestaltung des Uferparks in Überlingen greift diesen Fokus auf und entwickelt daraus eine kulturlandschaftliche Perspektive. Grundlage dafür ist die besondere räumliche Situation des Parks, der auf seiner Südseite vom Bodensee und im Norden von den eindrucksvollen Formen von Molassefelsen begrenzt wird. Der dadurch bedingte, schmale Zuschnitt des Parks führt dazu, dass Freiraumnutzung und ökologische Belange nicht als Gegensätze aufgefasst wurden, sondern dass das Konzept auf die Synergien setzt, die sich durch die gestalterische Vermittlung beider Aspekte entwickeln lassen.
Die neumodellierte Topographie des Parks übersetzt den Strukturreichtum der Molassefelsen in eine landschaftsarchitektonische Formensprache und formuliert damit ein Initial für eine ortsspezifische ökologische Weiterentwicklung. Anstelle der früheren Ufermauer wurde eine strukturreiche Ufertopographie geschaffen, in der steile und flachere Bereiche abwechseln. Dieser Strukturreichtum bietet Raum zur kontemplativen und spielerischen Aneignung des Ufers.
Zugleich fördert die geschaffene Wechselwasserzone die Dynamik des Austauschs zwischen Wasser und Land. Das Bepflanzungskonzept kombiniert Arten der Kulturlandschaft mit Vertretern einer „klassischen“ Parkästhetik. In der Uferzone wurde ein Strandrasen mit ehemals verbreiteten Arten der Ufervegetation angelegt. Die so gewonnene ökologische Vielfalt wird bestimmend für das Parkerlebnis und wird perspektivisch durch die Nutzungsarten und Nutzungsintensität selbst beeinflusst. Dadurch werden vielschichtige Dynamiken initiiert, die die landschaftliche Situation des Bodenseeufers immer neu erlebbar werden lassen.
Städtebaulich wird der Uferpark als Gegenpol zur Uferpromenade Überlingens entwickelt. Im Kontrast zur Landschaftsbezogenheit des Parks setzt die Promenade das urbane Leben in Szene. Ihre Gestaltung zielt strategisch auf die behutsame Einpassung neuer Akzente, um den historischen und identitätsstiftenden Stadtraum weiter zu tradieren.
Uferpark und Promenade wurden im Rahmen der Landesgartenschau Überlingen 2021 realisiert.
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Planungsbüros
relais Landschaftsarchitekten
Berlin
Mitarbeiter
Elisabeth Biederbick, Gero Heck, Maike Jungvogel, Luis Miguel Kann, Kirsten Krepelin, Alexander Mezger, Marianne Mommsen, Lars Reineke, Thomas Thränert, Martha Wegewitz
Weitere Planungsbeteiligte
Mark Krieger Pflanzungen
Projektzeitraum
2015
- 04/2020
Größe
65.000 qm
Auftraggeber
Landesgartenschau Überlingen 2020 GmbH
Adresse
88662 Überlingen
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Auszeichungen & Preise
Baden-Württembergischer Landschaftsarchitektur-Preis 2022