Klostergärten und Außenanlagen Stift Neuzelle Denkmalgerechte Wiederherstellung und Pflege der historischen Anlagen

Parterre vor der Orangerie, Rosenhochstämme an Ecken der Kompartimente, mit einer sehr niedrigen Buchsbaum Einfassung © 2016 Winkelmeier hochC Landschaftsarchitekten

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Blick auf Kreuzkirche, mit Orangen Bäumchen in Holzkübeln, angrenzend das Boskett mit eingrenzenden Hainbuchenhecken © 2016 Winkelmeier hochC Landschaftsarchitekten

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Blick von den Terrassen auf das Parterre mit Brunnen © 2016 Winkelmeier hochC Landschaftsarchitekten

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Anblick auf eingetiefte und modellierte Rasenspiegel in den Kompartimenten, Neugepflanzten Eibenkegel ergäzen den historischen Eibenbestand aus der Barockzeit, der Laubengang ist ein mit Hainbuschen bepflanste Treillage (Berçeau) © 2016 Winkelmeier hochC Landschaftsarchitekten

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Die Einfassung des Spielelbassins wurde in historischer Bauweise mit einer Rammträger-Bohlwand und Abdeckung aus Eichenholz befestigt © 2016 Winkelmeier hochC Landschaftsarchitekten

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Stiftplatz mit Barrierefrei angelegter Gehbahn aus Natursteinpflaster, Teile der historischen Pflasterung wurde In-situ erhalten © 2016 Winkelmeier hochC Landschaftsarchitekten

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Die Grundmauern des ehemaligen Krankenhauses auf dem Konventhof wurden im Ziegelverband nachgezeichnet © 2016 Winkelmeier hochC Landschaftsarchitekten

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Schulhof des Gynasiums: Das Bühnenrondell mit Sitzstufen wurde als moderne Ergänzung in den Waisenhaushof integriert © 2016 Winkelmeier hochC Landschaftsarchitekten

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Detailaufnahme des Bühnenrodells, die Sitzstufen fügen sich in die überkommene Topographie des Hofes ein © 2016 Winkelmeier hochC Landschaftsarchitekten

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Parterre vor der Orangerie, Rosenhochstämme an Ecken der Kompartimente, mit einer sehr niedrigen Buchsbaum Einfassung © 2016 Winkelmeier hochC Landschaftsarchitekten

Blick auf Kreuzkirche, mit Orangen Bäumchen in Holzkübeln, angrenzend das Boskett mit eingrenzenden Hainbuchenhecken © 2016 Winkelmeier hochC Landschaftsarchitekten

Blick von den Terrassen auf das Parterre mit Brunnen © 2016 Winkelmeier hochC Landschaftsarchitekten

Anblick auf eingetiefte und modellierte Rasenspiegel in den Kompartimenten, Neugepflanzten Eibenkegel ergäzen den historischen Eibenbestand aus der Barockzeit, der Laubengang ist ein mit Hainbuschen bepflanste Treillage (Berçeau) © 2016 Winkelmeier hochC Landschaftsarchitekten

Die Einfassung des Spielelbassins wurde in historischer Bauweise mit einer Rammträger-Bohlwand und Abdeckung aus Eichenholz befestigt © 2016 Winkelmeier hochC Landschaftsarchitekten

Stiftplatz mit Barrierefrei angelegter Gehbahn aus Natursteinpflaster, Teile der historischen Pflasterung wurde In-situ erhalten © 2016 Winkelmeier hochC Landschaftsarchitekten

Die Grundmauern des ehemaligen Krankenhauses auf dem Konventhof wurden im Ziegelverband nachgezeichnet © 2016 Winkelmeier hochC Landschaftsarchitekten

Schulhof des Gynasiums: Das Bühnenrondell mit Sitzstufen wurde als moderne Ergänzung in den Waisenhaushof integriert © 2016 Winkelmeier hochC Landschaftsarchitekten

Detailaufnahme des Bühnenrodells, die Sitzstufen fügen sich in die überkommene Topographie des Hofes ein © 2016 Winkelmeier hochC Landschaftsarchitekten

Die Baumaßnahmen der Klostergärten der ehemaligen Zisterzienser-Abtei Neuzelle wurden 2002 begonnen und werden seitdem in Abschnitten fortgeführt. Neben den Gärten werden auch die angrenzenden Bereiche wie Stiftsplatz, Brauhausplatz und der Internatshof wiederhergestellt. So wird das gesamte städtebauliche Ensemble des Klosters in die Gestaltung mit einbezogen.
Die Klostergärten wurden im Rahmen des Klosterausbaus Mitte des 18. Jhds unter Einbeziehung von Hangzone und Oderniederung angelegt. Die denkmalgerechte Wiederherstellung, Restaurierung und Pflege folgt dem Leitbild, die Gärten mit ganz unterschiedlich gestalteten Teilbereichen wieder in barocker Fülle erlebbar zu machen. Einen Kontrast dazu bilden die schlicht gehaltenen Höfe und der Stiftplatz, die v. a. durch ihre Feldsteinpflasterung und die umgebenden Gebäude wirken.
In der Grobgliederung der Gärten handelt es sich um den Konvent- und den herrschaftlichen Lust-, Obst- und Küchengarten. Dazu gehören das Parterre, die Terrassenanlagen mit Orangeriepflanzen, das Spiegelbassin, mit Hainbuchen gesäumte Treillagen, das Boskett und der zum Teil ebenfalls repräsentativ gestaltete und fein gegliederte Obst-, Küchen- und Kräutergarten.
Um eine Vorstellung über das Wissens des Klosters im 18. Jhd. zu gewinnen, wurde im Katalog der Klosterbibliothek recherchiert, welche Bücher zu Gartenbau und Pflanzenverwendung damals vorhanden waren. So wurde ein breites Spektrum an Literatur festgestellt, das nachweist, dass die Mönche mit ihren Informationen auf der Höhe der Zeit waren.

Soweit als möglich werden die Pflanzungen am überkommenen Bestand und an historischen Quellen orientiert. Zu den im Lustgarten verwendeten historischen Obstarten und -sorten gehören Bitterorangen und andere Agrumen, die in der Orangerie überwintert und im Sommer auf den Terrassen aufgestellt werden. Ein Spalier an einer südexponierten Mauer bietet Birnen und Aprikosen ein besonders warmes und gegen Spätfröste geschütztes Kleinklima. Die im Parterre der Orangerie erhaltenen barocken Kegeleiben werden in der erkennbaren Struktur durch Neupflanzungen ergänzt. Damit legitimiert sich eine Fortführung der Gestaltung über einen Zeitraum von über 250 Jahren. Der Laubengang als Verbindung von Parterre und Boskett wird unter Erhalt der ursprünglichen Fundamente als Gitterstruktur neu erstellt und mit geschnittenen Hainbuchen zu einem Berceau entwickelt.

Zahlreiche Kernobst-, Steinobst- und Beerenobstarten werden in den Obstquartieren gepflanzt und formend geschnitten. In den Gemüsebeeten werden diverse Arten in den unterschiedlichen Lebensformen mit Hauptkultur sowie Vor- und Nachfrucht angebaut. Die Wahl fällt auf robuste und samenfeste Sorten mit einem großen Spektrum an Formen, Farben und Aromen. Dabei wird das historische Prinzip der Vielfalt der Gartenerzeugnisse angewendet, wie es für die Versorgung einer großen Wirtschaftseinheit wie des Klosters üblich war. Leicht erhabene mit Eichenholz gestützte Gemüsebeete, Rankgerüste für Stangen-Bohnen und Haselnuss-Reisig für Erbsen, bilden eine feine strukturierte Topographie und filigrane Architektur im Beet. Dahlien und Canna in farblich gefassten Kübeln ergänzen die Flächen in subtropischer Pracht. Die nach diesem Prinzip angelegten Gärten bieten Besuchern im Jahreslauf immer wieder Neues.
Die Gärten und der Stiftsplatz mit Museen und Klosterkirche sind ein in der Region beliebtes Ausflugsziel. Im Sommer finden dort Konzerte, Führungen und Veranstaltungen statt.

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Planungsbüros

hochC Landschaftsarchitekten PartGmbB
Berlin

Mitarbeiter
Frank Riebesell
Susanne Moll
Ralf-Peter Haigis
Lauren Felten

Weitere Planungsbeteiligte
GLF Eisenhüttenstadt, Gusser Metallbau, Denkmalpflege Prenzlau, Tief- & Leitungsbau GmbH H. Burisch, Biermann Garten- und Landschaftsbau GmbH

Projektzeitraum
2002

Auftraggeber
BLB Brandenburgischer Landesbetrieb Liegenschaften und Bauen Frankfurt (Oder)
Stiftung Stift Neuzelle

Adresse

15898 Neuzelle (Brandenburg)

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Projekttyp
Parkanlagen und Grünflächen
Gartendenkmalpflegerische Zielplanung, Parkpflegewerke
Sanierung von (historischen) Freianlagen