Innen und Aussen Archäologisches Fenster am Münster in Herford

Blick vom Rathausplatz © Filon Architekturvisualisierung & Bildbastelei Planergruppe

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Fußabdruck © Filon Architekturvisualisierung & Bildbastelei Planergruppe

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Lageplan © Planergruppe

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Grundriss © Filon Architekturvisualisierung & Bildbastelei Planergruppe

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Ansicht von Westen © Planergruppe

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Schnittansicht © Planergruppe

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Blick vom Rathausplatz © Filon Architekturvisualisierung & Bildbastelei Planergruppe

Fußabdruck © Filon Architekturvisualisierung & Bildbastelei Planergruppe

Lageplan © Planergruppe

Grundriss © Filon Architekturvisualisierung & Bildbastelei Planergruppe

Ansicht von Westen © Planergruppe

Schnittansicht © Planergruppe

In der Zeit des Herforder Damenstifts gab es einen inneren und einen äußeren Freiraum. Der innere bestand aus der durch den Kreuzgang abgeschlossenen Klausur. Beim äußeren handelte es sich um den öffentlich zugänglichen Raum der Klosteranlage rund um das Münster. Diese Dualität steht im Kontrast zum heutigen Verständnis von innerstädtischem Freiraum, den man sich durchgehend zugänglich, barrierefrei und rundum einsehbar wünscht.

Unser Konzept möchte das alte „Innen“ und „Außen“ wieder sichtbar machen und den gegenwärtigen Funktionen und Anforderungen eines innerstädtischen Platzraums gerecht werden.

Das Raumempfinden der geschlossenen Klausur wird durch die bauliche Abbildung des ehemaligen Kreuzgangs erreicht. Es wird nicht das Kloster reproduziert, sondern die Idee der geschlossenen Anlage neu interpretiert. Die Abbildung des Kreuzgangs wird sorgsam in die bestehende Situation zwischen Kirche, Kapelle und Gemeindehaus eingefügt – das Neue und das Alte werden zusammengebracht. Der Kreuzgang wird in Form einer frei im Außenraum stehenden Pergola dargestellt, die einen semitransparenten Filter zwischen Innen und Außen bildet. Vervollständigt wird das Bild der geschlossenen Anlage durch zwei Gebäude, die zwei der ehemaligen Klosterbauten nachzeichnen und Einblick in die ausgegrabenen

Mauern der Gebäude des 11. bis 13. Jahrhunderts gewähren.

Im nördlichen Gebäude wird eine Ausstellung zur Geschichte des Damenstifts eingerichtet. Die Besucherin betritt das Gebäude aus südlicher Richtung. Über die Treppe oder den Aufzug wird das Obergeschoss erreicht, zuvor können im Foyer die tieferliegenden Ausgrabungen betrachten werden. Die räumliche Beziehung verdeutlicht den Zusammenhang zwischen der Ausgrabung und der Ausstellung im Obergeschoss.

Für beide Neubauten wird die Satteldachform gewählt. Sie interpretiert die historische Gebäudeform neu und fügt sich harmonisch in den Kontext des Münsters und der Kapelle ein. Die Fassaden und Dächer werden in einem hellen, geschlämmten Klinker gebaut, das Dach des Kreuzgangs besteht aus durchgefärbtem Stahlbeton. Dort wo die räumlich-architektonische Abbildung des Innenraums nicht möglich ist, weil das alte Grundstück überbaut ist oder funktionale Zusammenhänge dagegensprechen, vervollständigen die Mittel der Landschaftsarchitektur das Bild. Dafür wird mit leichten Topographieunterschieden und verschiedenen Materialien gearbeitet. Der gesamte Fußabdruck der ehemaligen Klosteranlage liegt als Ebene über der Umgebung und bildet ein waagerechtes Plateau imringsum leicht abfallenden

Gelände. Dieses „Hervorheben“ aus der umgebenden Fläche wird durch Sitzmauern akzentuiert. Eine Treppenanlage und eine barrierefreie Anbindung vom Rathausplatz erschließen das Plateau. Ebenso die breite Rampe an der Nordseite, die zugleich als Zufahrt zum Gemeindesaal und für die Feuerwehr dient. Ein heller Naturstein (Diorit) wird für die befestigten Oberflächen verwendet.

Drei Fenster gewähren im Außenraum Sicht auf die archäologischen Fundstücke im Untergrund und verdeutlichen die bedeutenden historischen Zusammenhänge. Sie sind als tischhohe Aufbauten – seitlich verglast und oberseits mit Informationen und Erläuterungen beschriftet – ausgeführt.

Der neue „Stiftsgarten“ – eine Reminiszenz an den alten Klostergarten – wird zu einer innerstädtischen grünen Oase entwickelt. Geometrische und wilde Elemente ergänzen sich. In der Höhe variierende Heckenblöcke aus Taxus werden mit Hydrangea arborescens ‚Grandiflora‘ harmonisch abgestimmt. Die hellen prachtvollen Blüten der Hortensie erstrahlen vor der dunklen Kulisse der Taxushecken. Unter den vorhandenen großen Bäumen vermitteln Staudenpflanzungen einen verspielt und wild anmutenden Charakter. Weiße Blüh-Highlights leuchten besonders im Schatten und decken die Frühjahrs- und Herbstaspekte ab.

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Planungsbüros

Die Planergruppe
Essen

Mitarbeiter
Ute Aufmkolk

Weitere Planungsbeteiligte
Architekturbüro Heinrich Böll, Essen

Projektzeitraum
2018 - 2019

Größe
2.500 m2

Auftraggeber
Stadt Herford

Adresse
Münsterkirchplatz
32052 Herford

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Auszeichungen & Preise
1. Preis