Campus-Hof mit Freiluft-Laboren © 2024 Till Schuster r+b landschaft s architektur
Zentraler Innenhof © 2025 Jens Rossa r+b landschaft s architektur
Freiluft-Labore | Heckenkabinette © 2024 Till Schuster r+b landschaft s architektur
Grüne Kabinette im Innenhof © 2025 Jens Rossa r+b landschaft s architektur
Innenhof mit Aufenthaltsbereichen und Forschungsflächen © 2024 Till Schuster r+b landschaft s architektur
Lageplan Freianlagen © 2024 r+b landschaft s architektur
Innenhof mit Forschungsflächen © 2024 Till Schuster r+b landschaft s architektur
An die Außenanlagen zum Neubau des Lehr- und Laborgebäudes bestehen vielfältige Anforderungen. Diese reichen vom Erhalt der notwendigen Infrastrukturfunktionen auf dem Flurstück, über räumliche und funktionale Anforderungen der Labore an den Freiraum bis hin zu den Kriterien der Nachhaltigkeit und der Berücksichtigung des wertvollen Altbaumbestandes.
Es gilt, die bestehenden und neuen Funktionsbereiche in eine qualitätvolle und dem Gebäudeensemble der Hochschulbauten entsprechend repräsentative Campusgestaltung zu integrieren.
Im Neubau des Lehr- und Laborgebäudes befinden sich erdgeschossig Labore der Fachbereiche Wasserwesen und Baustofftechnik mit direktem Zugang in die Hoffläche sowie weitere Forschungslabore der HTW. Diese Nutzer stellen unterschiedliche Ansprüche an die Außenanlagen, die sämtlich in die Gestaltung integriert wurden.
Das Lehrgebiet der Baustofftechnik erhält befahrbare Flächen mit einem glatten Belag, auf denen unterschiedliche Stoffe gelagert und verarbeitet werden können, in unmittelbarer Nähe zum Betonlabor.
Die Abteilung Bahnbau wiederum benötigt gut zugängliche und einsehbare Ausstellungsflächen für Modelle und Bahnschwellen.
Dem Wasserbaulabor ist in unmittelbarer Gebäudenähe eine Versuchsfläche mit Wasser-Anschluss zugeordnet.
Für den Fachbereich Geotechnik ist eine Fläche für einen Versuchsaufbau vorbereitet.
Darüber hinaus werden sieben Stellflächen für Bauschutt-Container in Größen von 3 bis 5m³ benötigt, um Baustoffe und Proben aller Art zu entsorgen. Diese Flächen sind entsprechend robust ausgebildet und für die Abholung durch LKW erreichbar.
Um die unterschiedlichen Anforderungen der im Neubau des Lehr- und Laborgebäudes untergebrachten Lehrgebiete in sinnvoller Lage zu den Laboren im Erdgeschoss und Obergeschoss zu realisieren und gleichzeitig einen attraktiven Innenhof mit einem differenzierten Angebot an Aufenthaltsmöglichkeiten im Freien zu schaffen, ist ein Konzept erarbeitet, das die Freiflächen mit starkem Bezug auf das Gebäude gliedert.
Ausgehend von den Achsen der Fassade ist ein Raster aus Grünflächen und Plattenbelägen geschaffen, in das sich die unterschiedlichen Nutzungen integrieren.
Kuben aus geschnittenen Hecken ergeben dabei ein räumliches Grundgerüst. So entstehen durch dichte Hainbuchenblöcke und -hecken gefasste überschaubare Teilräume, Kabinetten gleich, in denen die unterschiedlichen Nutzungen gefasst sind.
Die „Ausstellungsstücke“ bilden die Bahnbau-Modelle, die Versuchsfläche Geotechnik, der Bereich für den Versickerungsversuch des Wasserwesens, sowie die Schüttstoff-Lager des Baustofflabors und die Bauschutt-Container.
Die Hecken bilden entlang der Hoffassade einen Filter von ca. 1,10m Höhe und steigen zur zentralen Platzfläche bis auf ca. 1,50m an, um die Container räumlich gut zu integrieren, ohne gleichzeitig schlecht einsehbare Bereiche zu schaffen.
Die Außenflächen, die verbindende Platzfläche und die Verbindungswege sind mit einem glatten, erschütterungsarmen Belag aus großformatigen Betonplatten befestigt. Diese zeichnen sich vor allem durch die gute Nutzbarkeit mit Gabelhubwagen aus. Durch die Verwendung von zwei unterschiedlichen Grautönen ist auch in den großen Flächen das gliedernde Raster sichtbar.
Die Stellflächen für die Container haben, ebenso wie die Fläche für den Wasserversuch einen Natursteinpflaster-Belag. Dieser ist robust gegenüber der besonderen Belastung durch das Abstellen der Bauschutt-Container und weist zudem eine gute Versickerungsfähigkeit auf.
Für die Flächen der Frauen-Parkplätze und der Fahrradstellplätze entlang der Fassade zur Strehlener Straße ist ein Pflaster mit Splittfugen gewählt, dass die Flächenversiegelung deutlich verringert.
Über die unterschiedlichen Beläge legen sich die taktilen Elemente des Leitsystems. Die Leitlinien verbinden die Eingänge des Neubaus mit dem Z-Gebäude und den Bewegungsströmen der Studierenden aus dem öffentlichen Raum.
Zwischen den beiden Gebäuden spannt sich eine größere Platzfläche auf, die für Veranstaltungen nutzbar ist. Die Zufahrten und die Platzfläche dienen auch als Aufstell- und Rettungswege der Feuerwehr. Als zusätzlicher Aufenthaltsbereich ist der Cafeteria-Garten im Bereich der großen Pappeln am Z-Gebäude mit mehreren Bank-Tisch-Kombinationen entstanden.
Obwohl zahlreiche Bäume für den Neubau und die umfangreiche Medienverlegung gefällt werden mussten, konnten im Hof einzelne große Bestandsbäume erhalten werden. Dazu gehört eine große Robinie und drei Silber-Linden. Sie werten gemeinsam mit den grünen Kuben der Heckenblöcken und den Neupflanzungen den Innenhof nachhaltig auf.
Entlang der Strehlener Straße konnten ein großer Ahorn und mehrere Götterbäume erhalten werden. Die wertvolle Allee aus Rosskastanien entlang der Andreas-Schubert-Straße wurde mithilfe eines Wurzelvorhanges vor den Baumaßnahmen geschützt.
Die Neupflanzungen in den Außenanlagen umfassen eine Reihe aus Säulen-Eichen an der ehemaligen Lindenaustraße und acht im Innenhof und an der Strehlener Straße locker stehenden Ulmen. Bei den Neupflanzungen handelt es sich um einheimische Solitärbäume bzw. sehr gut an den innerstädtischen Standort angepasste Züchtungen. Da nicht alle für die Fällungen notwendigen Ersatzpflanzungen auf dem Grundstück platziert werden konnten, entstand in der Franklinstraße ein Grünzug mit 19 Baumneupflanzungen.
Entlang der Fassade zur Strehlener Straße und an der Zufahrt ist eine gemischte Pflanzung aus bodendeckenden Gehölzen, Stauden und Gräsern angelegt.
Sie bildet einen Puffer zu der verkehrsreichen Straße und integriert die über Gelände geführten Lichtschächte des Archivs.
Der Innenhof ist durch Schrankenanlagen für den Fahrverkehr gesperrt, Zufahrt ist nur für Feuerwehr und Müllentsorgung sowie für Anlieger in Rücksprache mit der Pforte möglich. Für Fußgänger ist das Grundstück jedoch frei zugänglich. Durch den Verzicht auf eine Einfriedung entsteht ein fließender Übergang zum öffentlichen Raum.
Als doppel- oder einseitig nutzbare Reihenständer sind insgesamt 274 Fahrradstellplätze an der Zufahrt der ehemaligen Lindenausstraße und entlang der Strehlener Straße angeordnet. Die Fahrradstellplätze befinden sind nicht weiter als 33m von einem Gebäude-Eingang entfernt und bieten gute Möglichkeiten zum Anschließen des Fahrradrahmens und ausreichend Abstand zwischen den Einzelständern, entsprechend den Forderungen des BNB-Goldstandards.
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Planungsbüros
r+b landschaft s architektur
Dresden
Mitarbeiter
Susanne Adolphi
Anna Dzikowska
Projektzeitraum
08/2018
- 10/2024
Größe
6.100 m²
Bausumme
2.19 Mio. EUR
Auftraggeber
Freistaat Sachsen
SIB Niederlassung Dresden II
Ostra-Allee 23
01097 Dresden
Adresse
Andreas-Schubert-Straße 6
01069 Dresden
Deutschland
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Auszeichungen & Preise
BNB Gold
Projekttyp
Freianlagen für Gewerbe und öffentl. Einrichtungen
Plätze, Promenaden, Fußgängerzonen
Verkehrsanlagen
Dach-, Fassaden- und Innenraumbegrünungen
Konzepte für Klimaanpassung und Klimaschutz
Siedlungsökologische Konzepte und Regenwassermanagement