Rosengarten Dresden

Rosengarten Dresden II © 2006 Stadt Dresden

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Rosengarten Dresden © 2006 Stadt Dresden

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Rosengarten aktuell © 2012 Christoph Hein

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Rosengarten aktuell © 2012 Christoph Hein

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Rosengarten aktuell © 2012 Christoph Hein

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Bär © 2012 Christoph Hein

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Ritterspornbeet im Rosengarten © 2012 Christoph Hein

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Rosengarten Dresden II © 2006 Stadt Dresden

Rosengarten Dresden © 2006 Stadt Dresden

Rosengarten aktuell © 2012 Christoph Hein

Rosengarten aktuell © 2012 Christoph Hein

Rosengarten aktuell © 2012 Christoph Hein

Bär © 2012 Christoph Hein

Ritterspornbeet im Rosengarten © 2012 Christoph Hein

Der Rosengarten entstand in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts nach Plänen des damaligen Stadtgartendirektors Heinrich Balke und gilt als die bedeutendste städtebaulich-gärtnerische Leistung dieser Zeit in Dresden.
Der Rosengarten wurde 1935 mit einem Bestand von 6 000 Rosenstöcken als Lehr- und Schaugarten, im Zusammenhang mit einer in Dresden ausgeführten Gartenausstellung, eröffnet. In seiner Ausprägung, seinen streng geometrischen Formen, der Rahmung und Reihung der Materialauswahl sowie seiner künstlerischen Ausgestaltung ist er eine typische Anlage der 1930er Jahre.

Der Rosengarten ist gemäß Sächsischem Denkmalschutzgesetz vom 3. 3. 1993 als Kulturdenkmal ausgewiesen.

Der Rosengarten am Königsufer
(Stephanie Jäger, Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft ASA, Dresden)

Der Rosengarten entstand in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts nach Plänen des damaligen Stadtgartendirektors Heinrich Balke und gilt als die bedeutendste städtebaulich-gärtnerische Leistung dieser Zeit in Dresden.
Die Umprofilierung des Neustädter Elbufers zu einer landschaftlich gestalteten Uferpromenade sollte das Pendant zur architektonisch markanten Altstädter Seite bilden und gegenseitige Steigerungen zwischen Architektur, Wasser und Landschaft bewirken. Gleichzeitig wollte man mit den aufwändigen Investitionen fürs Grün Bauspekulationen in diesem Gebiet verhindern.
Einst befand sich auf dem Gelände des Rosengartens wenig Attraktives – Schulsportplätze, Kohlelager sowie eine Gardinenwäscherei. Grundstock für die neue Gaststätte, heute „Cafe am Rosengarten“ bildete die steinerne Warte- und Kartenverkaufshalle der Sächsisch-Böhmischen Dampfschifffahrtsgesellschaft.
Der Rosengarten konnte 1935 mit einem Bestand von 6 000 Rosenstöcken als Lehr- und Schaugarten, im Zusammenhang mit einer in Dresden ausgeführten Gartenausstellung, eröffnet werden. In seiner Ausprägung, seinen streng geometrischen Formen, der Rahmung und Reihung der Materialauswahl sowie seiner künstlerischen Ausgestaltung ist er eine typische Anlage der 1930er Jahre.

Er gliedert sich in drei aufeinanderfolgende Bereiche:

Der Vorderteil wird geprägt durch drei Rasenspiegel, in deren Eckpunkten vorrangig flächige
Strauchrosenpflanzungen angeordnet sind. Im Mittel- oder Hochstammrosenteil wird die
Betonung der Längsachse durch drei zentral gelegene Rasenflächen fortgesetzt. Diese
werden gerahmt durch quadratische Rosenbeete. Die Mitte dieses Gartenteils ist aufgeweitet
und seitlich durch Hochstammrosenbeete gefasst. Auftakt des Bereiches bildet eine Plastik,
am Endpunkt ist eine Schutzhütte integriert. Im Senkgarten wurde ursprünglich die streng
geometrische Gestaltung mit quadratischen Beeten fortgeführt. Heute sind die aus der
Überformung in den 1970er Jahren stammenden organischen Formen prägend.

Dem Senkgarten war ursprünglich ein Rittersporngarten vorgelagert. Zwischen Vorder- und Mittelteil befindet sich das eichenbestandene Trennungs- oder Zwischenstück. Den elbseitigen Abschluss der Anlage bildet der Crataegusweg.

Zustand vor Beginn der Restaurierung ab 1995

Während des 2. Weltkrieges wurde der Garten stark beschädigt. Die künstlerische Ausstattung ging zum Teil verloren. In der Zeit nach 1945 führte die großflächige Verkippung von Trümmerschutt der angrenzenden Wohnbebauung im Vorderteil des Gartens zur ersten entscheidenden Veränderung der Anlage.
In den Jahren um 1950 und 1970 erfolgten Instandsetzungsarbeiten jeweils im Geschmack der Zeit. Der Verlust der ursprünglichen Gestaltung sowie räumlicher Strukturen war die Folge. Inzwischen war auch ein großer Teil der Rosen überaltert. Bodenmüdigkeit führte zu Ausfällen des Bestandes. Wildwuchs beziehungsweise willkürliche Gehölzpflanzungen der vergangenen Jahrzehnte in den Randbereichen ließen wichtige und beabsichtigte Blickbeziehungen in den angrenzenden Landschaftsraum sowie zur Altstadtsilhouette vermissen und gaben dem Garten räumliche Enge. Bauliche Anlagen wie Mauern, Treppen und Plattenwege waren desolat und erneuerungsbedürftig.

Wiederherstellung des Gartens

1995 wurde der Hauptstrang für ein modernes Bewässerungssystem in der gesamten Längsachse des Gartens verlegt. Der geplante differenzierte Ausbau der technischen Anlage hatte zur Folge, dass generell alle Rosen aus den Beeten genommen werden mussten. Gleichzeitig eine Chance, nach über 60 Jahren einen Bodenaustausch vorzunehmen. Diese technologischen Aspekte lösten die Frage nach der historischen Situation sowie Recherchen bzw. denkmalpflegerische Analysen aus.
Das Archivmaterial war rar, da wahrscheinlich alle Unterlagen bei der Zerstörung des Gärtnerdepots 1945 verbrannten. Lediglich eine Fotoplatte mit dem Entwurfsplan von Heinrich Balke konnte gefunden werden, anhand derer bereits wesentliche Veränderungen in den Grundstrukturen der Gartenanlage erkennbar waren. 1997 erfolgte deshalb eine intensive Öffentlichkeitsarbeit, verbunden mit einem Aufruf an die Bevölkerung, durch private historische Aufnahmen die Arbeit des damaligen Grünflächenamtes zu unterstützen. Fast 60 Dresdner Bürger stellten daraufhin ihre Fotos zur Verfügung, so dass ein guter visueller Fundus als theoretische Grundlage für die geplante Restaurierung des Gartens gegeben war.
In enger Abstimmung mit Herrn Reinhard Grau, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen wurde entschieden, in den zunächst geplanten Rekonstruktionsabschnitten im Vorder- und Mittelteil auf die ursprüngliche Gestaltung der 1930er Jahre zurückzugehen. Die notwendigen Planungen und Genehmigungsverfahren erfolgten in Eigenleistung der Abteilung Planung/Entwurf/Neubau des damaligen Grünflächenamtes.

Im Jahr 2000 konnte die Wiederherstellung des Vorderteiles zum großen Teil abgeschlossen werden. Die Raumwirkung, das heißt die Überschaubarkeit und Großzügigkeit dieses Gartenraumes ist inzwischen wieder gegeben. Die Eckpunkte der drei Rasenspiegel wurden flächig mit Rosenpflanzungen sowie Solitärgehölzen (Acer palmatum) versehen. Hierbei kamen analog historischer Fotos Strauchrosen in der Farbkombination Gelb (Mitte) und Rosa (Umpflanzung) zur Anwendung, in einer Sortenauswahl die zwischen 1900 und 1937 erstmals gezüchtet wurde.

Fünf Abis concolor konnten am originalen Standort nachgepflanzt werden und tragen wesentlich zur Raumbildung bei. Des Weiteren wurden nicht mehr vorhandene Schieferplattenwege in den Randbereichen neu verlegt. Die Flächen erhielten somit eine nochmalige Strukturierung und die einzelnen Rosen sind besser erlebbar. Die Sichtbeziehungen in den Elbraum konnten punktuell durch Herausnahme von Wildwuchs wieder hergestellt werden. Anliegen war es, sich dem Originalzustand, das heißt der räumlichen Gliederung und der Farbharmonie, weitestgehend wieder anzunähern.

Im Mittelteil erfolgte 2001 zunächst die Bearbeitung des zentralen Bereiches. Hier sind sie Grundstrukturen erhalten geblieben. Lediglich die Betonborde mussten entfernt werden und wurden durch Rasenstreifen ersetzt. Analog zum Vorderteil wurde ein Bodenaustausch von 60 cm vorgenommen (Mischung lehmhaltiger Ackerboden und Komposterde 1:1) und gleichzeitig die Versenkberegnungsanlage installiert.
Nach einer Zwischenbegrünung mit Tagetes wurde ein Sortiment von sächsischen Beetrosen (Teehybriden und Floribundarosen) der 1970er- und 1980er-Jahre angepflanzt, dem jedoch die Farbkomposition der 1930er-Jahre zugrunde liegt. Da diese Rosen kaum noch verfügbar waren, wurde ein spezieller Anzuchtsvertrag mit einer Sächsischen Baumschule abgeschlossen.

2001/2002 konnte die Wiederherstellung des Rittersporngartens realisiert werden. Ein relativ kleiner Bereich, der aber aufgrund seiner Farbkomponente einen besonders wichtigen Aspekt im Gesamtkontext der Anlage darstellt.
In zwei Bauabschnitten erfolgte 2002/2003 die komplette Neupflanzung des Crataegusweges. Hier waren ein abgängiger Bestand, große Fehlstellen und falsche Nachpflanzungen zu verzeichnen. Dieser Fußweg bildet den elbseitigen Abschluss und ist gleichzeitig das Bindeglied zwischen Stadt und freier Landschaft.

Schwerpunkt bildete 2003 / 2004 die Beseitigung der Flutschäden durch das Hochwasser vom August 2002, insbesondere im Mittelteil der Anlage. Bedingt durch seine elbnahe Lage wurde der Rosengarten stark in Mitleidenschaft gezogen. Vordergründig waren totale Verschlammungen von Pflanzen, Wegen und Rasenflächen sowie Beschädigungen an der Wasserschale und Beeteinfassungen zu verzeichnen. In Folge kam es zu Ausfällen im Bestand. Besonders betroffen waren hierbei ältere Solitärgehölze sowie das neu gepflanzte Rosensortiment.

2005 / 2006 wurden Sanierungsarbeiten im Senkgarten, dem ältesten Teil des Rosengartens vorgenommen. In den 1970er Jahren erfolgte hier eine Umgestaltung in einer dem Garten nicht adäquaten Formensprache. Die fachlich favorisierte Rückführung auf die ursprüngliche Situation konnte nicht erfolgen. Seit dem Verkauf des Cafés am Rosengarten befinden sich für die Rekonstruktion unabdingbare Teilbereiche nicht mehr in kommunalem Eigentum.
So beschränkte sich das Fachamt hier auf Herausnahme desolater Asphaltwege und Ersatz durch sandgeschlämmte Decken, Reparaturarbeiten sowie Nachpflanzungen von Gehölzen und Rosen.

Plastiken

Das Thema Rose und Plastiken steht besonders in der Zeit der 1930er Jahre im engen Zusammenhang. Im Dresdner Rosengarten findet man vor allem Darstellungen von Tieren und weiblicher Figuren. Die Materialauswahl ist sehr unterschiedlich und reicht von Muschelkalk über Sandstein bis hin zur Bronze. Ein besonders thematisch geordnetes Programm lag wahrscheinlich nicht vor. Mit Beendigung der Reichsgartenschau auf dem Gelände des Großen Gartens wurden nicht nur Pflanzen und Materialien in den Rosengarten übernommen. Auch die Plastik „Genesung“ wurde 1937 hierher umgesetzt.

Einige der Plastiken waren im Krieg verloren gegangen oder wurden aus dem Rosengarten entfernt. So hatten zum Beispiel zwei Bärenplastiken nach 1945 im Dresdner Zoo einen neuen Platz gefunden. Mit der Bebauung dieser Fläche bestand die Möglichkeit, die Figuren an ihren Originalstandort zurückzuholen. Sie wurden 2000 wieder im Rosengarten aufgestellt.
Für einen Sockel, der seit dem Krieg leer im Zwischenstück der Gartenanlage stand, konnten das Kultur- und das damalige Grünflächenamt 1999 gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalpflege und der Kunstkommission der Stadt Dresden einen Wettbewerb unter im Raum Sachsen ansässiger Künstler ausgeloben. Im Ergebnis wurde der Sockel saniert und die modernen Plastik „ani-mal“ darauf installiert.

Gehölze

Die einzelnen Bereich des Rosengartens werden durch geschnittene Carpinus betulus-Hecken und Gehölzflächen gefasst und gegliedert. Solitärsträucher setzen Akzente. In den Randstreifen befinden sich Raritäten, welche größtenteils auf die Entstehungszeit des Gartens zurückzuführen sind. Dazu gehören Pinus cembroides, Cornus florida, Hamamelis virginiana, Parrotia persica und eine besondere Fagus sylvatica, die Sorte `Rohanii´. Weiter sind hier noch alte, stattliche Exemplare von Strauchrosen, zum Beispiel Rosa roxburghii, Rosa glauca, Rosa mulitflora und Rosa omeiensis zu finden.

Dieser wertvolle Gehölzbestand trägt maßgeblich zur Qualität und malerischen Wirkung des Gartens bei.
Als Zeitzeugnis und Gesamtkunstwerk erlebbar machen
Die theoretische Aufarbeitung und praktischen Arbeiten vor Ort zeigten, dass die Wiederherstellung des Dresdner Rosengartens ein vielschichtiges und komplexes Thema war: Historie, technische Zwänge und heutige Nutzungsansprüche mussten in Übereinstimmung gebracht werden. Besonders kompliziert gestaltete sich die Auswahl der Rosensorten. Dies wäre ohne die kompetente und uneingeschränkte Unterstützung durch Fachleute z. B. des Europa-Rosariums Sangerhausen (Frau Hella Brumme), oder des Dresdner Pflanzenschutzamtes (Herr Hans-Joachim Schoder) sowie der Firma Viktor Teschendorff KG in Cossebaude (Herr Dr. habil. Eckhart Haenchen) nicht möglich gewesen.

Anliegen der gartenrestauratorischen Arbeiten im Rosengarten war es, die Anlage als ein gegenständliches Zeitzeugnis und Gesamtkunstwerk wieder herzustellen und erlebbar zu machen.

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Informationen auf externen Webseiten

Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft Stadt Dresden

Rosengarten Dresden

Planungsbüros

Heinrich Balke

Projektzeitraum
1930er Jahre - 2006

Größe
3 ha / ca. 500 m lang und 60 m breit

Auftraggeber
Landeshauptstadt Dresden
Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft ASA
PF 120020
01001 Dresden

Adresse
Carusufer 10 / Königsufer / östlich des Rosa-Luxemburg-Platzes, begrenzt durch Carusufer und Crataegusweg
01099 Dresden
Deutschland

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