Park Mitte Hamburg-Altona

Poesie der Geometrie © 2020 Ferdinand Graf Luckner

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Konturierte Baumkulisse und Parkhalle © Nightnurse/KuH Krebs und Herde

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Parkperspektive © 2020 Ferdinand Graf Luckner

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Wäldchen mit Wasserturm © 2020 Ferdinand Graf Luckner

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Parkterrasse mit Spielbrunnen © 2020 Ferdinand Graf Luckner

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Parkgeometrie und Park als Passstück © Krebs und Herde

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‚Grüne Agora‘ und Parkszenen © 2020 Foto: Ferdinand Graf Luckner, Grafik: Krebs und Herde

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Indian Summer in Altona - Klimaökologische Stadtnatur © 2020 Foto: Ferdinand Graf Luckner, Grafik: Krebs und Herde

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Doppelcodierung: Parkwiese und Regenwasserspeicher © 2020 Foto: Ferdinand Graf Luckner, Grafik: Krebs und Herde

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Esplanade: Konzentration der Wegstränge am Parkrand © 2020 Ferdinand Graf Luckner

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Parkraum mit Weglinie © 2020 Ferdinand Graf Luckner

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Parkhalle © 2020 Ferdinand Graf Luckner

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Parkhalle © 2020 Ferdinand Graf Luckner

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Hallengarten © 2020 Ferdinand Graf Luckner

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Poesie der Geometrie © 2020 Ferdinand Graf Luckner

Konturierte Baumkulisse und Parkhalle © Nightnurse/KuH Krebs und Herde

Parkperspektive © 2020 Ferdinand Graf Luckner

Wäldchen mit Wasserturm © 2020 Ferdinand Graf Luckner

Parkterrasse mit Spielbrunnen © 2020 Ferdinand Graf Luckner

Parkgeometrie und Park als Passstück © Krebs und Herde

‚Grüne Agora‘ und Parkszenen © 2020 Foto: Ferdinand Graf Luckner, Grafik: Krebs und Herde

Indian Summer in Altona - Klimaökologische Stadtnatur © 2020 Foto: Ferdinand Graf Luckner, Grafik: Krebs und Herde

Doppelcodierung: Parkwiese und Regenwasserspeicher © 2020 Foto: Ferdinand Graf Luckner, Grafik: Krebs und Herde

Esplanade: Konzentration der Wegstränge am Parkrand © 2020 Ferdinand Graf Luckner

Parkraum mit Weglinie © 2020 Ferdinand Graf Luckner

Parkhalle © 2020 Ferdinand Graf Luckner

Parkhalle © 2020 Ferdinand Graf Luckner

Hallengarten © 2020 Ferdinand Graf Luckner

POESIE DER GEOMETRIE

_eine offene Parkstruktur von expliziter Gestalt…
_robust in seiner räumlichen Konstitution
_von sinnlicher Atmosphäre
_aneigenbar und offen in der Zeit
_ein Frei-Raum für die Stadt!

Auf dem Areal des ehemaligen Güterbahnhofs in Hamburg entsteht der neue Stadtteil Altona-Mitte Dort, wo noch vor wenigen Jahren Güter verladen wurden, entwickelt sich ein durchmischtes, innerstädtisches Stück Stadt. Der zentrale Stadtteilpark bildet dabei die «grüne Agora», als sozialer Katalysator für die entstehende Stadtgemeinschaft.
Das monumentale Stahlskelett der einstigen Güterhalle bleibt als Zeuge der Bahninfrastruktur erhalten und wird so zur identitätsstiftenden Ikone und zum Taktgeber für den geometrisch geprägten Parkentwurf. Ein historischer Klinkerbau und ein Wasserturm verankern das neue Quartier in der Geschichte des Ortes.

Ausgehend vom Stützenraster bespielt ein Baumraster den weiten Park. Die markante Baumarchitektur bildet zur Stadt einen eigenständigen Grünkörper. Verdichtungen, Ausfallschritte und Leerstellen im Baumraster formen eine konturierte Parkkulisse, bestehend aus hanseatisch strengen Esplanaden, strukturreichen Bosketten und einem wilden Wäldchen. Die scharf geschnittenen Stufenkanten, Weglinien und Baumraster zeichnen klare und grosszügige Räume mit einprägsamen Perspektiven. Die Stringenz des Entwurfs überlagert sich mit dem freiem Pflanzenwachstum und den Aktivitäten der Parkbenutzer.

Der Park wird als Wiesenlandschaft mit wechselnde Parkszenen angelegt. Die Konzentration der Wegstränge als grosszügige Esplanaden, lässt baumbestandene Bewegungs- und Aufenthaltsräume am Übergang zum Quartier entstehen und bindet den Park über Querwege in das Beziehungsgeflecht der Stadt ein.
_Im «Stadtgarten» sind Kleinkinderspiel nahe der KiTa und die Parkterrasse mit Spielbrunnen und Parkcafé verortet.
_Der «Pleasureground» bildet die freie Mitte mit Rasenbühne und sonnenbeschienenen Sitzstufen. Seine innere Weite spielt den Geist des Ortes weiter.
_Die «Parkhalle» bietet als Aktivitätsort mit Bolzplatz, Kletterspielplatz und üppig bepflanztem Hallengarten ein besonderes Angebot für Schule und Quartier.
_Das «Wäldchen» bildet als strukturreicher Naturerfahrungsraum mit dichten Gehölzpflanzungen einen idealen Ort für unkonditioniertes Spiel oder ein lauschiges Picknick.

Die klare Raumstruktur formuliert einen bespielbaren Parkraum mit einer informellen Parkzonierung. Die räumlich und zeitlich überlagernden Nutzungen sind auf die, in einem Partizipationsprozess ermittelten, Bedürfnisse abgestimmt - mit Interpretationsspielraum für künftiges.

Als Reverenz an die Tradition der weltumspannenden Handelstätigkeit der Hansestadt ist die vielfältige Baumsammlung als Ahornpark konzipiert, mit einheimischen Feld-, Berg- und Spitzahorn, Zucker-, Rot- und Silberahorn aus Nordamerika, Schlangenhautahorn aus Japan sowie Kappadokischem Ahorn aus der Türkei. Angereichert durch Baumarten mit ahornartigen Blättern, im Wäldchen verdichtet durch Haselnuss, Vogelbeere und Kiefern. Im Herbst feiert der Park zusammen mit den Hamburger Klinkerfassaden einen leuchtenden ‹Indian Summer›.

Die abgesenkte Spielwiese und die sonnenbeschienene Parktreppe formen ein Relief, das Funktion und Erholung auf selbstverständliche Weise verknüpft. Die Senke nimmt als Speichervolumen den periodischen Rückstau aus dem städtischen Regenwassersystem auf. Sie ist Teil der gesamtstädtischen Klimastrategie, die verlangt, dass Regenwasser zurückgehalten wird, versickert und verdunstet.

Die Bevölkerung hat den ersten Parkabschnitt bereits ins Herz geschlossen. Bis Frühjahr 2021 wird die korrodierte Hallenkonstruktion saniert und durch Schattendächer, eine Kletterlandschaft und einen dicht bepflanzten Hallengarten angereichert. In einer längeren Entwicklungsperspektive wird sich, mit der Verlegung des Fernbahnhofs, der Park mit dem bestehenden Grünzug durch die Stadt verbinden und sich bis zum ‹Altonaer Balkon› an der Elbe ausdehnen. Für diese Weiterführung des Parks dient der geometrische Entwurfscode als selbsterklärende Spielanleitung.


Auszeichnung WohnumfeldDeutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2021

Juryurteil:
Auf dem Areal des ehemaligen Güterbahnhofs in Hamburg befindet sich eine zentrale Freifläche, die als Wohnumfeld und Naherholungsort für eine Vielzahl von neuen Anwohnern entwickelt wurde. Dabei soll der zentrale Stadtpark als „grüne Agora“ und sozialer Katalysator für die entstehende Stadtgemeinschaft dienen.

Das Projekt überzeugt durch die Kombination vielschichtiger Aspekte einer zeitgemäßen Landschaftsarchitektur. Das Konzept sieht eine klare und offene Parkstruktur vor, die so robust aufgestellt ist, dass Sie verschiedene Nutzungen bereithält und somit einer Vielzahl von Nutzern gerecht wird. Dabei lässt sie aber ebenfalls unterschiedliche Besetzungen von Raum und Fläche zu.

Die behutsame Einbindung des „monumentalen Stahlskeletts“ der einstiegen Güterhalle dient als Reminiszenz und stellt einen attraktiven Bezug zur verschwundenen Historie des Ortes her.

Das Pflanzkonzept, welches in Anlehnung an die internationalen Handelstätigkeiten der Hansestadt entwickelt und konzipiert wurde, besteht aus einer Vielzahl von Ahornsorten aus unterschiedlichen Regionen der Welt. Dieser Aspekt des Konzeptes wurde kontrovers diskutiert und konnte auf Grund der fehlenden Klimaverträglichkeit nicht überzeugen.

Der Umgang mit dem Regenwassermanagement in Form einer eingeschnittenen Rasenbühne ist eine intelligente Weise mit Starkregenereignisse umzugehen und schafft es, Funktion und Erholung geschickt zu verknüpfen.

Insgesamt weißt das Projekt eine attraktive, robuste und zukunftsorientierte Wohnumfeldgestaltung auf und konnte die Jury somit in der Kategorie „Wohnumfeld“ als würdigen Preisträger überzeugen.

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Planungsbüros
Krebs und Herde Landschaftsarchitekten

Mitarbeiter
Matthias Krebs, Stephan Herde, Sigrid Pichler, Christian de Buhr, Alexander Kochan, Corinne Vogel

Weitere Planungsbeteiligte
Bauleitung: G2 Landschaft
Siedlungswasserbewirtschaftung: MASUCH + OLBRISCH Ingenieurgesellschaft für das Bauwesen mbH
Bauingenieur Fundamente Stufenanlage: WTM Engineers GmbH Beratende Ingenieure im Bauwesen
Gründungsgutachter: HPC AG

Auftraggeber
Freie und Hansestadt Hamburg
Bezirksamt Altona
Dezernat Wirtschaft, Bauen und Umwelt
Fachamt Management des öffentlichen Raumes
Abteilung Stadtgrün - Neubau Planung

Adresse

Hamburg Altona

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Auszeichungen & Preise
Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2021
Auszeichnung Wohnumfeld