Eingang zur Naturschutzstation Dümmer © Stracke
Naturschutzstation Dümmer © Stracke
Dümmerniederung © Stracke
Die Naturschutzstation Dümmer wurde 1993 von der Bezirksregierung Hannover unter der Leitung des Landschaftsarchitekten Prof. Theo Stracke im Auftrag des Landes Niedersachsen gegründet. Sie ist heute eine Außenstelle des Geschäftsbereichs Naturschutz des Nieders. Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN).
Hauptamtlich arbeiten dort heute die Landschaftsplaner Jürgen Göttke-Krogmann und Oliver Lange sowie der Biologe Heinrich Belting. Die Station arbeitet eng zusammen mit den drei räumlich betroffenen Landkreisen Diepholz, Vechta und Osnabrück sowie mit großen landesweit agierenden Naturschutzverbänden, die sich hier zu zwei in der Station ansässigen Vereinen organisiert haben: NARI (Naturschutzring Dümmer) und NUVD (Natur- und Umweltschutzvereinigung Dümmer See e.V.).
Gemeinsam kümmern sich Landschaftsarchitekten und Biologen um den Schutz und die Entwicklung des Dümmer Raumes, einer großen aus der letzten Eiszeit stammenden Niederung mit verschiedenen Naturschutzgebieten innerhalb des EU-Vogelschutzgebietes Dümmer(Natura 2000). Gleichzeitig wird dort intensive Bildungsarbeit für den Naturschutz und die Landschaftspflege betrieben.
Die Dümmerniederung wird durch den See selbst, aber vor allem auch durch die umgebenden Verlandungsmoore geprägt, die bereits seit Jahrhunderten landwirtschaftlich genutzt werden. Als heute besonders bestandsgefährdeter Kulturlandschaftstyp steht das Feuchtgrünland mit seinen Biozönosen im Mittelpunkt der Vor-Ort-Betreuung durch die Naturschutzstation Dümmer. Planungs- und umsetzungsorientiertes Pflegemanagement, qualifizierte Beratung und vor allem partnerschaftliche Kooperation mit den Flächennutzern stehen im Vordergrund der alltäglichen Arbeit.
Ziel ist die Organisation einer nachhaltigen Flächenpflege auf dem Extremstandort des vernässten Niedermoorgrünlandes. Aktuelle agrarstrukturelle Prozesse und Pflegekosten sind zu kalkulieren und erfordern flexibles Planen und Handeln unter Berücksichtigung der vorrangigen spezieller Natur- und Artenschutzbelange.
Die Größe des gesamten Betreuungsgebietes mit ca. 6000 ha und davon für den Naturschutz erworbenen 2.700 ha Feuchtgrünland rechtfertigen die Arbeitsorganisation durch eine Außenstelle der Landesnaturschutzverwaltung. Als besondere Herausforderung im Tätigkeitsprofil ist die Komplexität des Handelns in Grenzlage zwischen drei Landkreisen mit den jeweiligen Akteuren zu benennen.
Gemeinsam mit den Kooperationspartnern des außerbehördlichen Naturschutzes und des Naturpark Dümmer sowie in enger Abstimmung mit den Landkreisen wird die Öffnung der Schutzgebiete für einen sanften Tourismus und den Wassersport konzipiert und umgesetzt. Die Dynamik des Freizeitnutzungsverhaltens der Besucherströme zu verschiedenen Jahreszeiten ist zu berücksichtigen und zu lenken.
Überregionale Netzwerkarbeit zum naturschutzbezogenen Gebietsmonitoring wird ebenso gepflegt wie die Einbindung von Forschungstätigkeit durch benachbarte Universitäten und Hochschulen. Die Beteiligung an thematisch relevanten interdisziplinären Kooperationsprojekten Dritter mit Bezug zu Fachthemen ist obligatorisch.
Texte: Prof. Theo Stracke, Beratung öffentlicher Dienste und Verbände Unternehmensberatung
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Mitarbeiter
Insgesamt 10 Mitarbeiter der Landesnaturschutzverwaltung, des Naturschutzring Dümmer e.V. und der Natur- und Umweltschutzvereinigung Dümmer e.V. arbeiten unter einem gemeinsamen Dach.
Projektzeitraum
1993
Größe
5.000 ha
Auftraggeber
Land Niedersachsen
Adresse
Am Ochsenmoor 52
49448 Hüde
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