Ökologische Mustersiedlung im Prinz-Eugen-Park © 2020 liebald+aufermann landschaftsarchitekten und stadtplaner
Lageplan © 2021 Katja Aufermann
Baumerhalt im Baufeld © 2021 Katja Aufermann
Rosengarten mit mehr als 30 Sorten Gartenrosen und dazwischen gesäten Wildblumen © 2021 Katja Aufermann
Pflegeaktion mit Bewohner*innen © 2021 Katja Aufermann
Blick über die Dächer © 2021 Katja Aufermann
Gemüsegarten auf dem Dach © 2021 Wolfgang Heidenreich
pielplatzumgebende Pflanzung und Ansaat mit heimischen Sträuchern und Blumen © 2021 Katrin Kaltofen
Zentraler Treff im Rosengarten © 2021 Katrin Kaltofen
Bewohner bei der Pflanzung © 2019 Katja Aufermann
Sommeraspekt Rosengarten © 2022 Katja Aufermann
Ökologische Mustersiedlung im Prinz-Eugen-Park © 2020 liebald+aufermann landschaftsarchitekten und stadtplaner
Ökologische Mustersiedlung im Prinz-Eugen-Park © 2020 liebald+aufermann landschaftsarchitekten und stadtplaner
Ökologische Mustersiedlung im Prinz-Eugen-Park © 2020 liebald+aufermann landschaftsarchitekten und stadtplaner
Ökologische Mustersiedlung im Prinz-Eugen-Park © 2020 liebald+aufermann landschaftsarchitekten und stadtplaner
Ökologische Mustersiedlung im Prinz-Eugen-Park © 2020 liebald+aufermann landschaftsarchitekten und stadtplaner
Wildobstbäume am Laubengang © 2021 Katja Aufermann liebald + aufermann
Die beiden Baufelder WA 15 und WA 16 sind Teil der ökologischen Mustersiedlung im Prinz-Eugen-Park in München. Dieser Anspruch findet sich auch in der Gestaltung und Materialität der Architektur und Freianlagenplanung wieder.
Die unversiegelten Flächen der Gemeinschaftsbereiche wurden in Zusammenarbeit mit Naturgartenplaner Dr. Reinhard Witt (www.naturgartenplaner.de) als artenreiche Wildstaudenbeete mit solitären Wildgehölzen ausgearbeitet. Optisch wirksame Einzelartenansaaten sowie verschiedene Zwiebelblüher ergänzen das Grundgerüst aus Wildstauden und -gehölzen. Alle Vegetationsflächen wurden komplett oberbodenfrei hergestellt und bestehen aus Unterboden, der größtenteils vor Ort entnommen und mit Hilfe von Zuschlagsstoffen, wie z.B. Sand und Kompost, verbessert wurde.
Auch beim Spielplatzbau wurden hauptsächlich naturnahe Materialien verwendet. Zusammen mit Projekt Spielart (Bildhauer + Spielplatzbauer www.projekt-spielart.de) wurde ein individueller Spielplatz mit zahlreichen Klettermöglichkeiten und Balancierangeboten entworfen.
Die Dachflächen bieten neben gemeinschaftlich nutzbaren Terrassenflächen auch Raum für den privaten Gartenbau. Im Hinblick auf den Artenschutz wurden Teilflächen der Dächer mit erhöhtem Substrataufbau als sog. Biodiversitätsdächer ausgebildet. Eine zusätzliche Anreicherung mit Totholz, Sandlinsen und Steinhaufen ermöglicht die Ansiedlung unterschiedlicher Vegetationsformen und Habitate. Alle übrigen Dächer sind extensiv begrünt, beziehungsweise mit Photovoltaikanlagen belegt.
Beim „Award deutscher Wohnungsbau 2020“ hat der 'Kleine Prinz' die Auszeichnung in der Kategorie partizipative Planung gewonnen.
WA 15
Bauherr: Baugemeinschaft Bauen in Gemeinschaft und Gemeinsam Größer
Architekten: AGMM Architekten, H2R und PlanZ Architekten
Fläche Freianlagen: ca. 10.000 m² (inkl. Dachflächen)
Planungs- und Bauzeit: 2017 - 2020
Leistungsphasen: 1-9
WA 16
Bauherr: Baugemeinschaft Bürgerbauverein München BbvM eG und Der Kleine Prinz GbR
Architekten: Kaden und Lager Architekten, Dressler Mayerhofer Rössler Architekten
Fläche Freianlagen: ca. 10.000 m² (inkl. Dachflächen)
Planungs- und Bauzeit: 2017 - 2020
Leistungsphasen: 1-9
Juryurteil:
Die Freiflächen der ökologischen Mustersiedlung auf dem Grundstück der ehemaligen Prinz-Eugen-Kaserne in München haben sich nicht nur zum Ziel gesetzt, eine maximale Anzahl der vor Ort ausgebauten Materialien wie Boden, Holz, Steine wiederzuverwenden. Darüber hinaus beschäftigt sich das Projekt mit zahlreichen Themen einer lebenswerten und nachhaltigen Stadt wie Biodiversität, Partizipation, Aneigenbarkeit sowie lokale Nahrungsmittelproduktion.
Der Gestaltungsansatz kommt dem Wunsch vieler Stadtbewohner:innen nah, Natur wieder stärker im direkten Wohnumfeld zu spüren und zu erleben. Durch die Wiederverwendung des vorhandenen Unterbodens unter Beigabe von Zuschlagstoffen können zahlreiche Lebensräume und Nischen geschaffen werden. Die vielseitigen Pflanzflächen wurden unter Beteiligung der Bewohner:innen angelegt und gepflegt. Der partizipative Ansatz des Projektes überzeugt.
Die Gestaltung ist kein Ideal- oder Endzustand. Stattdessen wird eine Ästhetik des Ungeplanten, Unfertigen und Wilden angestrebt. Die Gestaltung der Freiflächen kann mit den Bewohner:innen und deren wechselnden Bedürfnissen und Wünschen mitwachsen. Der neu entstandene Siedlungsfreiraum ist ein gelungenes Beispiel, wie durch einen respektvollen Umgang mit dem Bestand eine identitätsstiftende und nutzbare Alltagslandschaft entstehen kann, die im Einklang mit zeitgemäßen Klimazielen steht.
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Planungsbüros
liebald + aufermann
München
Mitarbeiter
Martina Lehmann, Isabella Sworowski, Martin Spiekermann, Laura Jennessen
Weitere Planungsbeteiligte
Biodiversitätskonzept, Pflanzplanung, Pflanzungen, Ansaaten und Entwicklungspflege mit Bürgerbeteiligung
die naturgartenplaner, Katrin Kaltofen und Dr. Reinhard Witt, Regensburg
Projekt Spielart, Rosenheim (Spiel)
WA 15: AGMM Architekten, H2R und PlanZ Architekten
WA 16: Kaden und Lager Architekten, Dressler Mayerhofer Rössler Architekten
am Bau beteiligte Firmen:
LaFoStra GmbH, Stoewahs GmbH & Co. KG, Deutschmann GmbH, GARTEN-MOSER Holding GmbH & Co. KG
Projektzeitraum
2017
- 2020
Größe
jeweils ca. 10.000 m²
Auftraggeber
WA 15: Baugemeinschaft Bauen in Gemeinschaft und Gemeinsam Größer
WA 16: Baugemeinschaft Bürgerbauverein München BbvM eG und Der Kleine Prinz GbR
Adresse
Jörg-Huber-Straße
81927 München
Deutschland
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Auszeichungen & Preise
Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2023
Auszeichnung Wohnumfeld
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Bayerischer Landschaftsarchitektur-Preis 2022, Hauptpreis und Gewinner Kategorie Bauwerksbegrünung und Biodiversität