Hufeisensiedlung Berlin Neukölln

Entstehungsgeschichte

In den 1920er Jahren sollte auf dem Gelände des ehemaligen Ritterguts Britz eine Großraumsiedlung mit ca. 2000 Wohnungen entstehen. Bruno Taut und Martin Wagner entwickelten ein Konzept im Stil des Neuen Bauens, in schlichter, funktionaler Architektur. Für die Freianlagen war der Gartenarchitekt Leberecht Migge beauftragt, jedoch kamen die Pläne des Neuköllner Gartenamtleiters Ottokar Wagler zur Ausführung.

Das hufeisenförmige, namensgebende Gebäude, welches eine Grünanlage mit Teich umschließt, ist Kern der Sieldung. Das Gebäude ist etwas von der Fritz-Reuter-Allee aus zurückversetzt gebaut worden, wodurch sich eine Platzsituation als Zentrum und Entree zur Siedlung bildet. Die an den Vorplatz anschließende, breite Treppe, verbindet diesen mit der Grünanlage und dem Teich. Abgesehen von dem hufeisenförmigen Gebäude in der Mitte, sind die weiteren Gebäude zeilenförmig und an das Gelände angepasst, angeordnet. 2008 wurde die Hufeisensiedlung als eine wesentliche Siedlung der Berliner Moderne in die Liste der Welterbestätten der Unesco aufgenommen. Daraufhin wurde 2010 die Umgestaltung und denkmalgerechte Sanierung der bis dahin vernachlässigten Siedlung unter dem Motto „Leben in und mit dem Denkmal“ beauftragt.

Entwurf Hufeisenteich und Vorplatz von Leberecht Migge, 1926 © 1927  Siedlungswirtschaft

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Entwurf Hufeisenteich und Vorplatz von Ottokar Wagler, März 1927 © 1927  Naturschutz- und Grünflächenamt Neukölln / Landesdenkmalamt Berlin

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Entwurf Hufeisenteich und Vorplatz von Henningsen Landschaftsarchitekten, 2010 © 2010  Henningsen Landschaftsarchitekten PartG mbB

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Entwurf Hufeisenteich und Vorplatz von Leberecht Migge, 1926 © 1927  Siedlungswirtschaft

Entwurf Hufeisenteich und Vorplatz von Ottokar Wagler, März 1927 © 1927  Naturschutz- und Grünflächenamt Neukölln / Landesdenkmalamt Berlin

Entwurf Hufeisenteich und Vorplatz von Henningsen Landschaftsarchitekten, 2010 © 2010  Henningsen Landschaftsarchitekten PartG mbB

Staudenpflanzung am Teich

Die Staudenpflanzung am Hufeisenteich ist ein farbiger Blickfang in der klar strukturierten Siedlung.

Der Teich bildet den Mittelpunkt der Hufeisensiedlung. Er befand sich bereits vor dem Bau der Siedlung an dieser Stelle. Entsprechend seiner ovalen Form wurde das umliegenden Gebäude hufeisenförmig angelegt, was der Siedlung ihren Namen gab. Der Teich und die angrenzende Grünfläche mit dem umlaufendem Weg wurden zwischen 2010 und 2011 denkmalgerecht wiederhergestellt. Dabei konnten die großen, rings um den Teich aufgewachsenen Weiden in weiten Teilen erhalten bleiben. Der nun sanierte Hufeisenteich wirkt daher nicht so steril und kahl wie im Jahr seiner Entstehung. Der Teich wurde neu gedichtet und mit neuer Wassertechnik ausgestattet. Nach historischem Vorbild wurde das umlaufende Staudenband überwiegend aus Schwertlilien und Storchschnabel angelegt. Diese Pflanzen sind angepasst an die verschiedenenen Standortbedingen von nass, feucht bis trocken. Wasserpflanzen finden sich hier ebenso wie auch Stauden der schattigen bis sonnigen Lebensbereiche mit Blüten in farblichen Nuancen von gelb bis blau. Auch Frösche sowie andere Lebewesen und Insekten haben sich hier bereits angesiedelt und fühlen sich wohl.

Staudenpflanzung am Teich - Blau blühender Storchschnabel und gelb blühende Schwertlilien am Hufeisenteich. © 2012 Knut Honsell

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Staudenpflanzung am Teich - Grüngelb blühender Frauenmantel neben verschiedenen Schwertlilien-Arten am frühsommerlichen Hufeisenteich. © 2012 Knut Honsell

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Frosch im Hufeisenteich - Neugieriger Wasserbewohner im sommerlichen Teich. © 2012 Knut Honsell

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Hufeisenteich um 1927 © 1927  Landesarchiv Berlin

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Staudenpflanzung am Teich - Blau blühender Storchschnabel und gelb blühende Schwertlilien am Hufeisenteich. © 2012 Knut Honsell

Staudenpflanzung am Teich - Grüngelb blühender Frauenmantel neben verschiedenen Schwertlilien-Arten am frühsommerlichen Hufeisenteich. © 2012 Knut Honsell

Frosch im Hufeisenteich - Neugieriger Wasserbewohner im sommerlichen Teich. © 2012 Knut Honsell

Hufeisenteich um 1927 © 1927  Landesarchiv Berlin

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