Umgehungsgerinne & Neckarseitenarm Zugwiesen in Ludwigsburg

Seitengewässer Zugwiesen - Entwicklung 2019 © 2019 Simone Krieger

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Zugwiesen - Entwicklungszustand 2019 © 2019 Simone Krieger

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Zugwiesenbach © 2012 Geitz & Partner

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Sohlengleite im Umgehungsgerinne Zugwiesenbach © 2012 Geitz & Partner

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Herbstimpression am Seitengewässer Zugwiesen © 2015 Geitz & Partner

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Lahnungen zwischen Seitengewässer und Neckar © 2015 Geitz & Partner

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Zugwiesen © 2015 Geitz & Partner

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Konstruktionsansicht Aussichtsturm Storchennest © 2011 Geitz & Partner

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Aussichtsturm Storchennest in den Zugwiesen © 2012 Geitz & Partner

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Seitengewässer mit Holzsteg und Aussichtsturm © 2013 Geitz & Partner

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Amphibiengewässer & Umgehungsgerinne - Zugwiesen © 2012 Geitz & Partner

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Zugwiesen © 2013 Wolff & Müller, Künzelsau

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Zugwiesen © 2012 Geitz & Partner

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Umgehungsgerinne 'Zugwiesenbach' © 2012 Geitz & Partner

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Zugwiesen © 2012 Geitz & Partner

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Seitengewässer Zugwiesen - Entwicklung 2019 © 2019 Simone Krieger

Zugwiesen - Entwicklungszustand 2019 © 2019 Simone Krieger

Zugwiesenbach © 2012 Geitz & Partner

Sohlengleite im Umgehungsgerinne Zugwiesenbach © 2012 Geitz & Partner

Herbstimpression am Seitengewässer Zugwiesen © 2015 Geitz & Partner

Lahnungen zwischen Seitengewässer und Neckar © 2015 Geitz & Partner

Zugwiesen © 2015 Geitz & Partner

Konstruktionsansicht Aussichtsturm Storchennest © 2011 Geitz & Partner

Aussichtsturm Storchennest in den Zugwiesen © 2012 Geitz & Partner

Seitengewässer mit Holzsteg und Aussichtsturm © 2013 Geitz & Partner

Amphibiengewässer & Umgehungsgerinne - Zugwiesen © 2012 Geitz & Partner

Zugwiesen © 2013 Wolff & Müller, Künzelsau

Zugwiesen © 2012 Geitz & Partner

Umgehungsgerinne 'Zugwiesenbach' © 2012 Geitz & Partner

Zugwiesen © 2012 Geitz & Partner

Die Stadt Ludwigsburg realisierte im Bereich der Neckar-Staustufe Poppenweiler das IKoNE-Pilotprojekt "Zugwiesen" in Zusammenarbeit mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt Stuttgart. Die Gesamtmaßnahme besteht aus zwei grundsätzlich verschiedenen Funktionsräumen, die am ausgebauten Neckar zu den absoluten Mangelbiotopen gehören. Zum einem entstand ein 1,7 km langes Umgehungsgerinnes, das sowohl die gewässerökologische Barriere der Staustufe überwindet, als auch neue Lebens- und Reproduktionsräume für die typischen Fließwasserarten bietet. Zum anderen schafft ein neu angelegtes, reichhaltig gegliedertes, ca. 38.000 m² großes Seitengewässer den stagnophilen und auetypischen Gewässerorganismen den benötigten Stillwasserlebensraum. Dieses Gewässer ist durch eine große, unterschiedlich zonierte Öffnung mit dem Neckar verbunden, damit jederzeit ein ungehinderter Austausch aller, auch bodenorientierter Arten möglich ist.
Aufgrund der Lage im Ballungsraum mit einem hohen Erholungsdruck wurde eine Infrastruktur mit „Besuchermagneten“ (Stege, Insel mit Aussichtsturm) angelegt, um dem Interesse der Menschen an der neu geschaffenen Neckarlandschaft gerecht zu werden und diese gezielt lenken zu können.

Umgehungsgerinne:
Damit die Fische „Barbe, Nase, Hasel und Co" die 7 m Höhendifferenz an der Staustufe Poppenweiler überwinden können, bedarf es mehr als nur eines technischen „Fisch- Treppenhauses“. Entlang dem gesamten Zugwiesenprojekts fand ein 1,7 km langes Fließgerinne Platz, das nicht nur den Fischaufstieg ermöglicht, sondern selbst eigenständiger Fließwasserlebensraum ist; ein Mangelbiotop am schiffbaren Neckar. Die steilere Fließstrecke mit 5 m Höhendifferenz wurde als Sohlengleite mit Raugerinne-Becken-Struktur gestaltet.

Seitengewässer:
Begradigung und Eindämmung des Neckars haben zum fast vollständigen Verlust angrenzender Auebiotope samt ihrem Arteninventar geführt. Um Stillwasserarten neuen Lebensraum zu bieten, wurden reich gegliederte und strukturierte Seitengewässer gebaut, die große Kontaktbereiche zum Neckar besitzen. In den Zugwiesen wurden 3,8 ha neue Stillwasserflächen mit bis zu 2,8 m Tiefe angelegt, Sohle und Böschungen dabei differenziert ausgestaltet. Die Ufer sind teils bepflanzt, angesät oder der Sukzession überlassen. Ingenieurbiologische Bauwerke helfen die schiffsinduzierten Wasserspiegelschwankungen zu reduzieren, damit Hecht, Schleie und andere Cypriniden optimale Fortpflanzungsbedingungen bekommen. Durch die beispielhafte Zusammenarbeit mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt Stuttgart, das im betreffenden Abschnitt zeitgleich Uferinstandsetzungsmaßnahmen umsetzte, konnte der Hochwasserdamm im Bereich des neuen Seitengewässers komplett abgetragen werden und eine wirksame aquatische Vernetzung des neuen Lebensraums mit dem Neckar hergstellt werden.
Neben diesen, mit dem Neckar verbundenen Ersatzlebensräumen für Fische, ist auch für Amphibien gesorgt. Zahlreiche Wasserflächen unterschiedlicher Größe, Tiefe, Struktur und Kontinuität stellen Lebensräume von der Pfütze zum Tümpel- bis hin zum kleinen Seebiotop dar. Durch die geschützte und unzugängliche Lage zwischen Umgehungsgerinne und Neckar ist größtmögliche Störungsfreiheit garantiert.

Steg und Aussichtsturm:
Ein breiter, geschwungener Steg mit Holzbelag ist gleichermaßen Erlebnis- wie Verbindungselement zur Besucherinsel. Beim Überqueren von Umgehungsgerinne und Seitengewässer genießt man eine Vielzahl interessanter Blicke in, auf und über das Wasser. Am Ende des Steges gelangt man auf die Besucherinsel mit dem Aussichtsturm, das Storchennest, der den Besuchern den Überblick und die Möglichkeit zur Beobachtung aus der Vogelperspektive verschafft. Sein Name drückt die Hoffnung aus, dass Störche hier wieder heimisch werden. Hier kann der Naturliebhaber verweilen, beobachten und die Dimension der Auebiotope in den Zugwiesen realisieren.

Bauzeit 1. Bauabschnitt: Juli 2011 - April 2012
Baukosten 1. BA: ca. 2,4 Mio. €

Bauzeit 2. Bauabschnitt: Februar 2013 - April 2014
Baukosten 2. BA: ca. 3,9 Mio. €

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Planungsbüros

Geitz & Partner GbR
Stuttgart

Mitarbeiter
Peter Geitz, Thomas Kusche, Andreas Eisner, Simone Krieger
Planung Aussichtsturm in freier Mitarbeit: Marion Geitz, Mark Scholder

Projektzeitraum
1999 - 2014

Auftraggeber
Stadt Ludwigsburg und Wasser- und Schifffahrtsamt Stuttgart (WSA)

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Projekttyp
Parkanlagen und Grünflächen
Gewässerentwicklung, Hochwasserschutz
Eingriffsregelung und Kompensation