LEEZEN.RÄUME Ideenwettbewerb Westf. Wilhelms Universität Münster (1.Platz)

WB Münster / Konzeptdarstellung © 2015 Büro Drecker

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WB Münster / Übersichtsplan Planungsraum © 2015 Büro Drecker

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WB Münster / Entwurfsplan © 2015 Büro Drecker

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WB Münster / Perspektive A - Fürstenbergplatz © 2015 Büro Drecker

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WB Münster / Perspektive B - Jesuitengasse + Fahrradrampe © 2015 Büro Drecker

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WB Münster / Perspektive C - Fahrradparkhaus + Aufenthaltsraum Münstersche Aa © 2015 Büro Drecker

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WB Münster / Schnitt Fahrradrampe + Fürstenbergplatz © 2015 Büro Drecker

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WB Münster / Konzeptdarstellung © 2015 Büro Drecker

WB Münster / Übersichtsplan Planungsraum © 2015 Büro Drecker

WB Münster / Entwurfsplan © 2015 Büro Drecker

WB Münster / Perspektive A - Fürstenbergplatz © 2015 Büro Drecker

WB Münster / Perspektive B - Jesuitengasse + Fahrradrampe © 2015 Büro Drecker

WB Münster / Perspektive C - Fahrradparkhaus + Aufenthaltsraum Münstersche Aa © 2015 Büro Drecker

WB Münster / Schnitt Fahrradrampe + Fürstenbergplatz © 2015 Büro Drecker

Das Konzept greift die städtischen Räume des Betrachtungsgebietes mit ihren ganz individuellen Charakteristika auf und gliedert diese in fünf unterschiedliche Raumtypen entlang der Hauptachse Dom – Campus – Schloss.
Die vorhandenen Defizite, Potenziale und Qualitäten dienen, insbesondere im Hinblick auf die Stellplatzverteilung, als Ausgangsposition für die Entwicklung der neu geschaffenen Leezen.Räume.

Dabei steht das heute alltägliche, vorwiegend studentische Radverkehrsaufkommen und das damit verbundene unkontrollierte, teilweise blockierende Abstellen der Fahrräder im Vordergrund. Ziel des Entwurfes ist es, auf diese Situation und den im Betrachtungsraum unterschiedlich verteiltem Nutzungsdruck adäquat zu reagieren.
Die neue, klare Positionierung und Erweiterung von Radstellplätzen orientiert sich wie selbstverständlich an den Tagesablauf der Studierenden und berücksichtigt die zumutbare Entfernung zu den jeweiligen Campusgebäuden.
Das übergeordnete Ziel dieses Konzeptes ist die Strukturierung, Erweiterung und Ordnung der diffusen und überlasteten Fahrradparksituation und die gleichzeitige Bewahrung aber auch Aufwertung der Freiräume mit einer daraus resultierenden Erhöhung der Aufenthaltsqualität. Dabei wird auf die künstliche Schaffung von neuartigen Räumen verzichtet. Es sollen vielmehr die unterschiedlichen Identitäten der Räume durch die Neugestaltung klar herausgestellt werden. Hecken, topografischen Eingriffe und unterschiedliche Materialien dienen als wiedererkennbare Gestaltungswerkzeuge bei der Aufwertung und Strukturierung der verschiedenen Bereiche. Besondere Elemente wie z.B. ein neues Parkhaus oder Sitzmöbel sind Alleinstellungsmerkmale der jeweiligen Räume.

Durch die Leezen.Räume wird das Stellplatzangebot von 1852 Stellplätze auf ca. 2642 Stellplätze erhöht und das Mobilitätskonzept, dass die Durchgängigkeit der Freiräume gewährleistet und gleichzeitig deren Aufenthaltsqualität erweitert, optimiert.

5 RÄUME

Stadtplatz
Der prominent, in unmittelbarer Nähre zum Domplatz und direkt gegenüber dem Neubau des LWL-Museums für Kunst und Kultur gelegene Fürstenbergplatz wird mit einer klaren, akzentuierten Gestaltung zu einem repräsentativen urbanen Stadtplatz aufgewertet.
Auf dem Vorplatz des Fürstenberghauses werden die Funktions-und Aufenthaltsbereiche getrennt. Die Fahrradstellplätze werden nach hinten Richtung Fürstenberghaus verschoben und parallel dazu angeordnet.
Die zentrale Platzfläche wird leicht angehoben, um den repräsentativen Charakter als innerstädtischen Freiraum mit verbesserter Aufenthaltsqualität hervorzuheben. Niedrige Treppenstufen an den Platzrändern Rahmen den Platz, dienen zum Verweilen und leiten gleichzeitig den Fahrradverkehr um den Platz herum. Dieser erhöhte, bühnenartige Bereich ist primär auf Fußgänger ausgerichtet und lädt Besucher ein, auf Sitzwürfeln zu verweilen und sich kommunikativ auszutauschen. Fahrräder spielen auf dem Fürstenbergplatz eine untergeordnete Rolle und sollen durch die Stufen zu den vorgesehenen Abstellflächen am Rand geleitet werden. Eine ca. 1,5 m hohe, durchgängige Hecke als Abgrenzung zwischen der Plattform den Stellflächen akzentuiert den Platz. Diese grüne Platzkante schließt zum Fürstenberghaus hin ab und öffnet sich so zum Stadtraum Richtung LWL Museum und Dom. Gleichzeitig dient die Hecke als Sichtschutz für die dahinterliegenden Fahrradstellplätze.
Die Fürstenbergstatue wird auf die nordöstliche Kante des Platzes vorgeschoben und somit in der direkten Sichtbeziehung zwischen Dom, Museum und dem neuen Stadtplatz.

Gasse - Jesuitengang
Der Jesuitengang zwischen dem Fürstenbergplatz und der Petrikirche wird zu einer barrierefreien Rampe umgestaltet. Die Rampe ist so dimensioniert, dass Fußgänger und Fahrradstellplätze über genügend Platz verfügen. Die so erreichte höhere Durchlässigkeit ermöglicht eine bessere Verknüpfung des Campusareals mit den angrenzenden Innenstadtbereichen.

Grünraum – Aa Uferpromenade
Der Freiraum wird durch ein neues Fahrradparkhaus in Form einer Landschaftsrampe ergänzt, die in Verlängerung des bestehenden Grünraumes im südöstlichen Bereich andockt. Das Parkhaus wird zu einem neuen zentralen, multifunktionalen Anlaufpunkt auf dem Campusgelände. Von den vorhandenen Rasenflächen des Grünraumes kann man direkt auf das Dach des Parkhauses gelangen und dort diese als begrünte Aussichtsplattform genießen. Der so neu geschaffene Treffpunkt am Ufer der Aa gibt dem Freiraum eine neue atmosphärische Güte. Im Parkhaus bietet eine Servicestation Hilfe bei der Reparatur. Heckenelemente greifen den geschwungenen Verlauf des Flusses auf und leiten so die Radfahrer von der Hauptachse zum Parkhaus. Die Parkflächen entlang des Jurdicums bleiben erhalten und werden durch neue und zusätzliche Fahrradständer erweitert.

Straßenraum
Der Straßenraum im Betrachtungsgebiet (Bereich Krummer Timpen vor dem Juridicum sowie im Bereich der Bäckerstraße) wird durch eine Erhöhung der Straße auf Bürgersteigniveau angeglichen. Durch die Verkehrsberuhigung und dem gleichwertigen Pkw-, Rad- und Füßgängerverkehr entzerrt sich dieser Durchgangsraum wodurch das geordnete Abstellen von Rädern möglich wird. Hecken signalisieren den Besuchern auch hier Abstellflächen für ihre Räder.

Straßenraum – Krummer Timpen
Der Straßenraum wird auf Gehwegniveau angehoben und als einheitlicher Verkehrsraum interpretiert. Die vorhandenen Stellplätze in Schrägaufstellung werden aufgegeben. Ein Teil bleibt als Längsparkplätze an gleicher Stelle bestehen. Die Anwohnerparkplätze werden längs auf die gegenüberliegende Seite verlagert. Die Fahrradstellplätze im nördlichen Bereich bleiben erhalten und werden durch zusätzliche ergänzt.

Straßenraum – Universitätsstraße
Durch die geringfügige Aufenthaltsqualität direkt an der Universitätsstraße, kann dieser genutzt werden um zusätzliche Stellplätze zu schaffen. Die vorhandenen Stellplatzbereiche werden in seiner derzeitigen Form aufgegeben. Ca. 30-40 cm abgesenkte „Fahrradpools“ definieren die neuen Abstellbereiche. Durch die leichte topographische Anpassung bleiben die Bereiche vor dem Juridicum übersichtlich. Es werden „Fahrradpools“ geschaffen, die durch eine Nummerierung das schnelle Wiederfinden seines Fahrrades ermöglicht.

Straßenraum – Bäckerstraße
Die vorhandenen Stellplätze am Zaun werden aufgegeben und durch eine Neuanordnung von Fahrradbügeln ersetzt. Auch hier sieht das Konzept vor, den Straßenraum auf Gehwegniveau zu erhöhen, um ihn als Laufbereich bzw. Fahrbereich für Fahrräder zu definieren. Der vorhandene Gehwegbereich entlang der vorhandenen Bäume kann so als weiterer Raum für Fahrradstellplätze genutzt werden.

Straßenraum – Ev. Theologie
Der Bereich vor der evangelischen Theologie wird als großer „Fahrradpool“ mit weiteren Fahrradstellplätzen erweitert.

Hofraum– Hörsaalgebäude H1
Der halböffentliche Bereich wird neu geordnet. Das Stellplatzangebot für Fahrräder wird erhöht und an den Rand der Flächen verlegt. Grünelemente, die die Durchlässigkeit der Hofräume stören, werden entfernt.

Gestaltungswerkzeuge
Hecken sollen als wiederkehrende, leitende Elemente den Freiraum strukturieren und Radfahrern Orte signalisieren, wo sie ihre Räder ordnungsgemäß abstellen können. Gleichzeitig akzentuieren sie die Leezenräume mit grünen Elementen und bieten dem Besucher eine visuell ansprechende Höhenstaffelung des Stadtraumes.
Durch die Erhöhung und Absenkung von Flächen werden unterschiedliche Nutzungsbereiche klar definiert und dem Besucher deutlich gemacht.

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Büro Drecker
Bottrop

Projektzeitraum
2015 - 2015

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