Marburg - Garten des Gedenkens | Ehemalige Synagoge Gestaltung des Standortes der ehemaligen Synagoge in Marburg

Garten des Gedenkens - Luftbild © 2014 Bernd Nützel scape Landschaftsarchitekten

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Garten des Gedenkens © 2014 Bernd Nützel scape Landschaftsarchitekten

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Garten des Gedenkens © 2014 Bernd Nützel scape Landschaftsarchitekten

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Garten des Gedenkens - Bank © 2014 Bernd Nützel scape Landschaftsarchitekten

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Garten des Gedenkens - Gedenkstein © 2014 Bernd Nützel scape Landschaftsarchitekten

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Garten des Gedenkens - Modell ehemalige Synagoge © 2014 Bernd Nützel scape Landschaftsarchitekten

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Garten des Gedenkens - Zettelkästen und Geschichtsfenster © 2014 Bernd Nützel scape Landschaftsarchitekten

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Garten des Gedenkens - Lageplan © 2012 scape Landschaftsarchitekten

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Garten des Gedenkens - Luftbild © 2014 Bernd Nützel scape Landschaftsarchitekten

Garten des Gedenkens © 2014 Bernd Nützel scape Landschaftsarchitekten

Garten des Gedenkens © 2014 Bernd Nützel scape Landschaftsarchitekten

Garten des Gedenkens - Bank © 2014 Bernd Nützel scape Landschaftsarchitekten

Garten des Gedenkens - Gedenkstein © 2014 Bernd Nützel scape Landschaftsarchitekten

Garten des Gedenkens - Modell ehemalige Synagoge © 2014 Bernd Nützel scape Landschaftsarchitekten

Garten des Gedenkens - Zettelkästen und Geschichtsfenster © 2014 Bernd Nützel scape Landschaftsarchitekten

Garten des Gedenkens - Lageplan © 2012 scape Landschaftsarchitekten

Der Entwurf begreift den Standort der ehemaligen Synagoge in Marburg als öffentlichen „Garten des Gedenkens“. Es soll ein bedeutungsvoller, emotionaler Ort entstehen; ein Ort, der seine derzeitige Beiläufigkeit verliert.

Der Garten ist in Anlehnung an die Gärten des antiken Jerusalems, flächig mit Rosen bepflanzt. Dort war die Rose die einzige Blume, die innerhalb der Stadtmauern gepflanzt werden durfte.

Das Zentrum des Ortes bildet ein skulpturaler Rahmen aus hellem Stein, der wie eine Galerie eine Rasenfläche und zwei Bäume umschließt. Nach außen bildet der Rahmen die Form eines Parallelogramms; nach innen formt er ein Quadrat aus, das den ehemaligen Versammlungsraum der Synagoge exakt nachzeichnet.

Über eine schmale Treppe wird man auf das Podest geleitet und stößt auf eine Glasplatte im Boden, die einen Blick in das Innere der Erde ermöglicht. Im Untergrund verbergen sich Relikte der Synagoge; die Öffnung befindet sich direkt über der gut erhaltenen Mikwe. Zwei alte Linden spenden Schatten, der Ort strahlt Ruhe aus.

Der Entwurf begreift die Gedenkstätte als öffentlichen Garten, einen »Garten des Gedenkens«. Es soll ein bedeutungsvoller, emotionaler Ort entstehen, ein Ort, der seine derzeitige Beiläufigkeit verliert.

Der Gedenkort will sich nicht verstecken, er dringt in die Stadt und setzt ein unübersehbares Zeichen im steinernen, von Geschwindigkeit geprägten Umfeld. Das Bauwerk soll jedoch nicht nur erinnern und mahnen, sondern andererseits – auf ausdrücklichen Wunsch der jüdischen Gemeinde – auch einen Ort des alltäglichen Lebens, einen attraktiven Freiraum mit Aufenthaltsqualität ausbilden.

Der Besucher, der die Universitätsstraße entlanggeht, stößt plötzlich auf eine Aufweitung des Fußweges, einen langgestreckten Platz aus dunklem Basaltpflaster. Ein Foto der ehemaligen Synagoge ist auf die Glasscheiben der benachbarten Bushaltestelle aufgedruckt und gibt einen ersten Hinweis auf die historische Bedeutung dieses Areals. An den Vorplatz schließt eine Grünfläche, ein öffentlicher Garten an. Er ist flächig mit Rosen bepflanzt – im antiken Jerusalem war die Rose die einzige Blume, die innerhalb der Stadtmauern gepflanzt werden durfte. Das Zentrum des Ortes bildet ein skulpturaler Rahmen aus weißem Beton, der wie eine Galerie eine Rasenfläche und einen Baum umschließt. Nach außen zeigt er sich in Gestalt eines Parallelogramms. Nach innen formt der Rahmen indessen ein Quadrat aus, das den ehemaligen Versammlungsraum der Synagoge exakt nachzeichnet. Über eine schmale Treppe wird man auf das Podest geleitet und stößt auf eine Glasplatte im Boden, die einen Blick in das Innere der Erde ermöglicht. Man erkennt, dass sich im Untergrund noch Relikte der Synagoge verbergen: Die Öffnung liegt direkt über der gut erhaltenen Mikwe, die in jüngster Zeit ausgegraben wurde. Die Augen wenden sich nun der quadratischen Rasenfläche zu, welche leicht vertieft das Zentrum der Anlage darstellt. Eine alte Linde spenden hier Schatten, der Ort strahlt Ruhe aus. Im Gras unter den Bäumen steht der Gedenkstein aus dem Jahr 1963. Ansonsten ist der Ort leer – fast leer, denn in den Rasen sind Glaskästen eingelassen, darin befinden sich Zettel, bedruckt mit großen, klaren Lettern. Man setzt sich auf die Stufe, die der Rahmen zur Rasenfläche aufweist, und beginnt zu lesen ...

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Planungsbüros

scape Landschaftsarchitekten
Düsseldorf

Mitarbeiter
Projektleitung: Prof. Rainer Sachse
Mitarbeit: Kerstin Gehring, Johannes Middendorf, Judith Heimann, Judith Koch, Stefanie Trobisch, Marvin Müller, Anike Zilske

Projektzeitraum
2009 - 2013

Größe
1.370 qm

Bausumme
720.000 €

Auftraggeber
Stadt Marburg

Adresse
Universitätsstraße, 13
35037 Marburg
Deutschland

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Projekttyp
Parkanlagen und Grünflächen