Fundort der Himmelsscheibe von Nebra

Aussichtsturm © Gereon Holtschneider Fotoatelier Holtschneider, club L94 Landschaftsarchitekten GmbH

1 / 8

Lageplan © clubl 94 club L94 Landschaftsarchitekten GmbH

2 / 8

Fundort der Himmelsscheibe von Nebra © Gereon Holtschneider Fotoatelier Holtschneider, club L94 Landschaftsarchitekten GmbH

3 / 8

Das „Himmelsauge“ dokumentiert den Fundort der Himmelsscheibe © Gereon Holtschneider Fotoatelier Holtschneider, club L94 Landschaftsarchitekten GmbH

4 / 8

Markierung der Blickachsen durch Betonbänder © Gereon Holtschneider Fotoatelier Holtschneider, club L94 Landschaftsarchitekten GmbH

5 / 8

Markierung der Blickachsen durch Betonbänder © Gereon Holtschneider Fotoatelier Holtschneider, club L94 Landschaftsarchitekten GmbH

6 / 8

Markierung der Blickachsen durch Betonbänder © Gereon Holtschneider Fotoatelier Holtschneider, club L94 Landschaftsarchitekten GmbH

7 / 8

Blick über das Himmelsauge zum Aussichtsturm © Gereon Holtschneider Fotoatelier Holtschneider, club L94 Landschaftsarchitekten GmbH

8 / 8

Aussichtsturm © Gereon Holtschneider Fotoatelier Holtschneider, club L94 Landschaftsarchitekten GmbH

Lageplan © clubl 94 club L94 Landschaftsarchitekten GmbH

Fundort der Himmelsscheibe von Nebra © Gereon Holtschneider Fotoatelier Holtschneider, club L94 Landschaftsarchitekten GmbH

Das „Himmelsauge“ dokumentiert den Fundort der Himmelsscheibe © Gereon Holtschneider Fotoatelier Holtschneider, club L94 Landschaftsarchitekten GmbH

Markierung der Blickachsen durch Betonbänder © Gereon Holtschneider Fotoatelier Holtschneider, club L94 Landschaftsarchitekten GmbH

Markierung der Blickachsen durch Betonbänder © Gereon Holtschneider Fotoatelier Holtschneider, club L94 Landschaftsarchitekten GmbH

Markierung der Blickachsen durch Betonbänder © Gereon Holtschneider Fotoatelier Holtschneider, club L94 Landschaftsarchitekten GmbH

Blick über das Himmelsauge zum Aussichtsturm © Gereon Holtschneider Fotoatelier Holtschneider, club L94 Landschaftsarchitekten GmbH

Der zur heutigen Zeit stark bewaldete Mittelberg war vor 3600 Jahren wahrscheinlich aufgrund starker Rodungen für die Verarbeitung von Bronze unbewaldet. Der Ort war markiert durch eine niedrige Ringwallanlage. Aufgrund der aktuellen Ausgrabungen stellt sich das Innere der Ringwallanlage heute wieder überwiegend baumlos als Lichtung im Wald dar.
Der Aussichtsturm wird künftig die Landmarke der Fundstelle der Himmelscheibe. Er dominiert den Ort und wird zentrales Element für die Besucher des Fundortes. Die Gestaltung des Umfeldes nimmt sich daher stark zurück und beschränkt sich auf wenige Akzente. Dabei werden die Ringwallanlage, Sichtbeziehungen, Fundstellen und Himmelsscheibe thematisiert.

Ringwallanlage: Die Ringwallanlage wird in Form eines grasbewachsenen Erdwalles modelliert. Der Wall folgt seiner ursprünglichen Lage, wird aber im Gegensatz zu einer Rekonstruktion in einem neuen, trabezförmigen Querschnitt mit einer Neigung von 1:1,5 bis 1:2 erstellt. Dies führt zu einem spannenden Kontrast zwischen dem neuen Wall im Westen des Mittelberges und dem fragmentarisch erhaltenen, ursprünglichen Rundwall im Osten. Im Inneren der Anlage entsteht eine große Magerrasenwiese, die sich entsprechend der Kuppenform des Mittelberges zu allen Seiten neigt.

Eingänge: Es werden zwei Eingänge in die Ringwallanlage erstellt. Der Ringwall wird sowohl am heutigen Eingang, als auch am historischen Eingang durchschnitten. Das trapezförmige Profil des Walles wird an den Stirnseiten der Eingänge durch ebenfalls trapezförmige Betonplatten mit einer Neigung von 1:2 markiert. Die Betonfertigteile haben eine Größe von 1 bis 5 x 2 m und erhalten die eingestanzten Inschriften der jeweiligen Eingänge des 21 Jhr. n. Chr. und 17 Jhr. v. Chr. Sie liegen auf einem Schotterbett auf und haben eine schützende Funktion für die stärker beanspruchten Eingangsbereiche des Erdwalles.

Sichtbeziehungen: Auf der Aussichtsplattform des Turmes zeichnen sich die „Blickachsen“ zur Sonnenwende, zum Brocken, Kyffhäuser, Petersberg und zum Erlebniscenter auf dem Boden und in Form von Kerben in der Brüstung ab. Diese Sichtbeziehungen werden durch Betonbänder in der Wiese aufgenommen und helfen dem Betrachter, den Blick zu den entsprechenden Punkten zu leiten. Innerhalb der Waldlichtung erleichtern sie die Orientierung des Besuchers. Die Betonbänder werden aus Betonfertigteilen mit einer Breite von ca. 50 cm erstellt und vor Ort auf ein Schotterbett eingebaut. Die Betonbänder erhalten eingestanzte Inschriften der entsprechenden Sichtbeziehungen (z. B. Brockenblick).

Fundorte: Außer der Himmelsscheibe gibt es noch weitere Fundstellen innerhalb der Anlage. Diese werden durch Betonscheiben mit einem Durchmesser von ca. 50 cm markiert und bündig mit der Magerrasenfläche auf ein Schotterbett eingebaut. In die „Fundscheiben“ wird lediglich die jeweilige Nummer des Fundes graviert. Mit Hilfe der katalogisierten Funde kann der Besucher selbst auf „Schatzsuche“ gehen und den Fundscheiben die jeweiligen archäologische Funde zuordnen.

Himmelsspiegel: Das „Himmelsauge“ dokumentiert den Fundort der Himmelsscheibe. Eine leicht gekrümmte Scheibe aus poliertem Edelstahl wird in eine 0,5 – 1 m tiefe Senke der Magerrasenfläche auf ein Schotterbett gelegt. Sie dient als Himmelsspiegel und stellt so einen subtilen Zusammenhang zwischen dem Himmel und dem Fundort der Himmelsscheibe im Boden her. Der Besucher kann an die Senke herantreten und durch das Himmelsauge in die Wolken und bei Dämmerung in die Sterne sehen.

Aussichtturm: Der „Aussichtsturm“ aus Sichtbeton bildet das Zentrum der Anlage. Lage und Gestalt des Turmes werden beibehalten und in das landschaftsarchitektonische Konzept integriert. Die Besucher werden mit dem Shuttle nur bis zum Wendekreis ca. 400 m vor dem Eingang gebracht und betreten die Anlage zu Fuß. Für Rettungsfahrzeuge wird der Weg zum Turm beidseitig mit 1m breiten flankierenden Schotterrasenstreifen ausgebildet. Es entsteht eine ca. 4 m breite Zufahrt bis zum Turm und ein Wendekreis mit ca. 20 m Durchmesser aus Schotterrasen um den Turm.

Sitzgelegenheiten: Im Eingangsbereich vor der Ringwallanlage werden drei Sitzgruppen mit Holzbänken im Karre für jeweils ca. 20 Personen (insgesamt 50 - 60 Sitzplätze) angeordnet. Die Holzbänke werden als stilisierter Baumstamm aus Vollholz oder alternativ aus Leimholz gefertigt. Die Oberfläche wird gehobelt und die Kanten zum angenehmeren Sitzkomfort abgerundet. Sie haben Größen von 2 bis 4 m x 0,5 m x 0,5 m.

Waldsaum: Im östlichen, gerodeten Bereich außerhalb der Ringwallanlage wird durch Initialpflanzungen ein neuer Waldsaum hergestellt.

Forstweg: Auf der Lage des heutigen Waldweges wird zu Waldpflegezwecken ein neuer Weg aus Schotterrasen mit einer Breite von ca. 3, 50 durch die Anlage erstellt.

Auszeichnung zum Architekturpreis Sachsen Anhalt mit Holzer Kobler Architekturen, Zürich 2007

Mehr lesen +

Planungsbüros

club L94 Landschaftsarchitekten GmbH
Köln

Mitarbeiter
F. Flor, G. Klose, G. Zimmermann

Projektzeitraum
2005 - 2007

Größe
ca. 25.000 m2

Bausumme
ca. 450.000 Euro

Auftraggeber
Burgenlandkreis

Adresse
Querfurter Str.
06571 Wiehe
Deutschland

Projekt auf Karte anzeigen