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1920er Jahre
2009
2012
© 1926 Arthur Köster | Landesarchiv Berlin
Hufeisenvorplatz an der Fritz-Reuter-Allee, 1926
© 1927 | Landesarchiv Berlin
Hufeisenteich um 1927
© 1928 Otto Hagemann | Landesarchiv Berlin
Stichweg am Hufeisenteich 1928
Die Hufeisensiedlung in den 1920er Jahren
Die Hufeisensiedlung wurde in den 1920er Jahren von Bruno Taut, Martin Wagner und Leberecht Migge geplant. Im Jahr 1926 wurde die Hufeisensiedlung fertig gestellt. Der Vorplatz war als großzügige Platzfläche mit unterschiedlichen Belägen, Solitärbäumen auf dem Platz und mit Hecke und Rasen angelegt. Eine große Freitreppe, beleuchtet durch markante Lichtsäulen, führte zum Teich mit Rondell und dem umlaufenden Weg. Die große Wasserfläche des Teiches reichte bis an das Rondell. Der breite, um die Grünfläche am Teich umlaufende Weg wurde von einer niedrigen Berberis-Hecke und einem Tiergartenband begleitet.
© 2009 Eva Zerjatke
Hufeisenvorplatz 2009 vor seiner Sanierung
© 2009 Eva Zerjatke
Zugewachsener Hufeisenteich vor der Sanierung
© 2009 Eva Zerjatke
Zugewachsener Rundweg am Hufeisenteich vor der Sanierung
Die Freiflächen der Hufeisensiedlung vor ihrer Sanierung
Die öffentlichen Grün- und Freiflächen waren vor ihrer Sanierung in keinem denkmalgerechten Zustand. Auf dem Vorplatz an der Fritz-reuter-Allee waren die unterschiedlichen Wege- und Platzbefestigungen in einem sehr schlechtem Zustand. Nachträglich eingebaute Hochbeete waren dicht bepflanzt und machten den Vorplatz unübersichtlich und dunkel. Die Bäume auf dem Platz waren durch das Anschütten in den Hochbeeten nicht mehr vital. Die Freitreppe am Vorplatz zum Teich wies beträchtliche Schäden auf, so dass sie nur auf einem kleinen Teil nutzbar war. Der Hufeisenteich hatte einen stark schwankenden und niedrigen Wasserstand sowie eine sehr dichte unübersichtliche Uferbepflanzung aus wild gewachsenen Sträuchern und hohen Weiden. Der umlaufende Tenne-Weg war stark eingewachsen und glich in seiner Breite eher einem Trampelpfad. Die Freiflächen der Hufeisensiedlung boten kaum mehr Aufenthaltsqualität.
© 2011 Knut Honsell
Hufeisenvorplatz an der Fritz-Reuter-Allee
© 2012 Knut Honsell
Hufeisenvorplatz an der Fritz-Reuter-Allee
© 2011 Knut Honsell
Hufeisenteich in der Herbstsonne
© 2011 Knut Honsell
Grünfläche am Hufeisenteich im Herbst
© 2012 Knut Honsell
Weg um den Hufeisenteich
Die Freiflächen der Hufeisensiedlung nach ihrer Sanierung
Die Anlage wurde von 2010 bis 2012 durch das Büro Henningsen Landschaftsarchitekten aus Berlin denkmalgerecht überarbeitet. Der Vorplatz wurde denkmalgerechten saniert und mit neuen Bäumen bepflanzt. Die Hochbeete hier wurden abgerissen und die Wegebeläge nach historichem Vorbild erneuert. Die breite Freitreppe am Voprlatz sowie das Rondell am Teich und der Teich selbst wurden komplett erneuert. Der Teich erhielt eine neue aufwändige Wassertechnik und wieder seinen breiten Saum aus Schwertlilien und Storchschnabel. Der umlaufende Weg wurde als breiter Tennenweg ausgebildet und durch eine niedrige Hecke zur angrenzenden Rasenfläche abgetrennt. Auch neue Bänke und Papierkörbe wurden aufgestellt.
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Entwurf Hufeisenteich und Vorplatz von Leberecht Migge, 1926
© 1927 | Siedlungswirtschaft
Entwurf Hufeisenteich und Vorplatz von Ottokar Wagler, März 1927
© 1927 | Naturschutz- und Grünflächenamt Neukölln / Landesdenkmalamt Berlin
Entwurf Hufeisenteich und Vorplatz von Henningsen Landschaftsarchitekten, 2010
© 2010 | Henningsen Landschaftsarchitekten BDLA
In den 1920er Jahren sollte auf dem Gelände des ehemaligen Ritterguts Britz eine Großraumsiedlung mit ca. 2000 Wohnungen entstehen. Bruno Taut und Martin Wagner entwickelten ein Konzept im Stil des Neuen Bauens, in schlichter, funktionaler Architektur. Für die Freianlagen war der Gartenarchitekt Leberecht Migge beauftragt, jedoch kamen die Pläne des Neuköllner Gartenamtleiters Ottokar Wagler zur Ausführung.
Das hufeisenförmige, namensgebende Gebäude, welches eine Grünanlage mit Teich umschließt, ist Kern der Sieldung. Das Gebäude ist etwas von der Fritz-Reuter-Allee aus zurückversetzt gebaut worden, wodurch sich eine Platzsituation als Zentrum und Entree zur Siedlung bildet. Die an den Vorplatz anschließende, breite Treppe, verbindet diesen mit der Grünanlage und dem Teich. Abgesehen von dem hufeisenförmigen Gebäude in der Mitte, sind die weiteren Gebäude zeilenförmig und an das Gelände angepasst, angeordnet.
2008 wurde die Hufeisensiedlung als eine wesentliche Siedlung der Berliner Moderne in die Liste der Welterbestätten der Unesco aufgenommen. Daraufhin wurde 2010 die Umgestaltung und denkmalgerechte Sanierung der bis dahin vernachlässigten Siedlung unter dem Motto „Leben in und mit dem Denkmal“ beauftragt.
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Staudenpflanzung am Teich
Blau blühender Storchschnabel und gelb blühende Schwertlilien am Hufeisenteich.
© 2012 Knut Honsell
Staudenpflanzung am Teich
Grüngelb blühender Frauenmantel neben verschiedenen Schwertlilien-Arten am frühsommerlichen Hufeisenteich.
© 2012 Knut Honsell
Frosch im Hufeisenteich
Neugieriger Wasserbewohner im sommerlichen Teich.
© 2012 Knut Honsell
Hufeisenteich um 1927
© 1927 | Landesarchiv Berlin
Die Staudenpflanzung am Hufeisenteich ist ein farbiger Blickfang in der klar strukturierten Siedlung.
Der Teich bildet den Mittelpunkt der Hufeisensiedlung. Er befand sich bereits vor dem Bau der Siedlung an dieser Stelle. Entsprechend seiner ovalen Form wurde das umliegenden Gebäude hufeisenförmig angelegt, was der Siedlung ihren Namen gab.
Der Teich und die angrenzende Grünfläche mit dem umlaufendem Weg wurden zwischen 2010 und 2011 denkmalgerecht wiederhergestellt.
Dabei konnten die großen, rings um den Teich aufgewachsenen Weiden in weiten Teilen erhalten bleiben. Der nun sanierte Hufeisenteich wirkt daher nicht so steril und kahl wie im Jahr seiner Entstehung. Der Teich wurde neu gedichtet und mit neuer Wassertechnik ausgestattet.
Nach historischem Vorbild wurde das umlaufende Staudenband überwiegend aus Schwertlilien und Storchschnabel angelegt. Diese Pflanzen sind angepasst an die verschiedenenen Standortbedingen von nass, feucht bis trocken. Wasserpflanzen finden sich hier ebenso wie auch Stauden der schattigen bis sonnigen Lebensbereiche mit Blüten in farblichen Nuancen von gelb bis blau. Auch Frösche sowie andere Lebewesen und Insekten haben sich hier bereits angesiedelt und fühlen sich wohl.
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Blau blühender Storchschnabel und gelb blühende Schwertlilien am Hufeisenteich.
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Die Hufeisensiedlung wurde von Bruno Taut, Martin Wagner und dem Gartenarchitekt Leberecht Migge in den 1920er Jahre realisiert. Kennzeichen der Gartenstadt war das harmonische Zusammenspiel von Städtebau, Architektur und Freiraum. 2008 wurde die Siedlung als hervorragendes Beispiel der Berliner Moderne in die Liste der Welterbestätten der UNESCO aufgenommen.
Nach dem Motto „Leben in und mit dem Denkmal“ haben wir die bis dahin wenig ansehnlichen öffentlichen Grünanlagen denkmalgerecht saniert und neu gestaltet. Neben der Bedeutung der Welterbestätte und dem damit verbundenen Denkmalschutz waren auch zeitgemäße Anforderungen an die Nutzung und Pflege der Grünanlagen bei der Sanierung zu berücksichtigen. Moderne Technik reguliert nun den Wasserstand des zentralen Teichs, ein umlaufendes Staudenband betont die besondere Form. Nach historischem Vorbild erhielt der zentrale Vorplatz an der Fritz-Reuter-Allee neue Baumpflanzungen und Freiflächen. Eine große Freitreppe stellt wieder die Verbindung zwischen Vorplatz und Teich her.
Mehr.Wert.Grün.
- Wiederbelebung ursprünglicher Qualitäten
- hochwertige Pflanzenauswahl und Ausführunge
- höhere Investition für längere Haltbarkeit und leichte Pflege
- moderne und langlebige Wassertechnik
Henningsen Landschaftsarchitekten
Jens Henningsen, Knut Honsell, Eva Zerjatke
Schlesische Straße 29/30
10997 Berlin
Projektzeitraum
2009 - 2013
Größe
21.900 m²
Bausumme
3,1 Millionen Euro
Auftraggeber • Bauherr
Naturschutz- und Grünflächenamt Neukölln
Adresse
Fritz-Reuter-Allee
12359 Berlin
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