Bürgerpark Verden Bürger beteiligen sich an der Erarbeitung eines Nutzungs- und Gestaltungskonzeptes

Potenzial des Bürgerparks

Der Bürgerpark Verden stellt sich als Grünfläche mit besonderem Potenzial z.B. aufgrund der attraktiven Raumbilder, des bewegten Reliefs und natur-räumlicher Besonderheiten dar. Darüber hinaus verfügt er über historisch interessante Strukturen, die für einen Bürgerpark seiner Zeit typisch sind. Dies zeigt sich in den formalen aber auch in den landschaftlich anmutenden Bereichen. Darüber hinaus ist der Bürgerpark ein Beispiel für eine Anlage, die durch bürgerschaftliches Engagement im Zuge eines so genannten Promenadenvereins ab 1883 entstand.

Rondell (ehemaliges Blütenrondell) © 2011 Schoelkopf

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Rondell (ehemaliges Blütenrondell) © 2011 Schoelkopf

Funktionsräumliche Gliederung

Der Bürgerpark wurde in Hinblick auf die unterschiedlichen, angestrebten Nutzungen gemäß seiner räumlichen und gestalterischen Potenziale unter Berücksichtigung der Bereiche unterschiedlicher Lärmbeeinträchtigung in unterschiedliche Funktionsräume eingeteilt. Diese Raumgliederung ermöglicht es, Nutzungskonflikte zu minimieren und eine Aufwertung mit unter effizienten Einsatz von Ressourcen zu vollziehen. Von Norden nach Süden gliedert sich der Bürgerpark in die Funktionsräume "Waldartiger Teil mit Funktion für die Durchwegung", "Möglichkeitsraum im Bereich der ehemaligen Kleingärten", "Bereich für generationsübergreifendes Spiel und Sport sowie für lärmunempfindliche, kulturelle, gartenbezogene Veranstaltungen" sowie in den "Parkartigen Bereich für ruhiges Erholen und ästhetisches Erleben".

Hainbuchen im Bereich der ehemaligen Kleingärten © 2011 Schoelkopf

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Hainbuchen im Bereich der ehemaligen Kleingärten © 2011 Schoelkopf

Leitbild und Ziele

Das Leitbild und die Ziele für die Nutzung und Gestaltung des Bürgerparks wurden auf Grundlage der Wünsche und Ideen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die in den Arbeitsforen gemeinsam erarbeitet wurden, abgelei-tet und planerisch umgesetzt. Das zentrale Leitziel für die Nutzung und Gestaltung ist die Stärkung des Bürgerparks als Raum für Aktivität, Gesundheit und Wohlbefinden (Spiel, Sport, Bewegen und Durchqueren) im „Grünen“. Zukünftige Entwicklungen sollen eine generationsübergreifende und barrierearme Nutzung ermöglichen, ohne den Raum zu stark vorzustrukturieren. Es wurde der Ansatz eines nachhaltigen Möglichkeitsraumes für Spiel, Sport und Veranstaltungen formuliert, der gleichzeitig eine dynamische Aneignung z.B. für einen interkultureller Nutzgarten ermöglicht.

Eckpunkte der Gestaltungsidee

Anknüpfen an die naturräumlichen Besonderheiten (Sand, Dünen, Kiefern) und der Geschichte des Ortes (Befestigung der Dünen in Einheit mit dem Stadtwald). Herausarbeiten der erlebbaren naturräumlichen Besonderheiten im Park insbesondere des Reliefs. Fassung der funktionalen Grundstruktur, die den örtlichen und stadträumlichen Gegebenheiten und Bedürfnissen Rechnung trägt, tragfähig ist und Orientierung bietet. Erhaltung und Aufwertung der historischen Substanz und des Altbaumbestandes. Identifikation über markante Interventionen ermöglichen. Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden durch Aktivität im „Grünen“ (Durchqueren, Bewegen, Verbinden ermöglichen) z.B. Joggen, Spazieren gehen, Spielen mit dem Hund, Kinderspiel, Bolzen, Radfahren, Inline-Skaten. Zulassen lebendiger Stilbrüche durch Angebotsvielfalt für unterschiedliche Generationen. Anpassung des Wegenetzes an das aktuelle Nutzungsmuster und verbesserte Wahrnehmung der Eingänge. Materialien mit Strukturen und Farben, die das Thema Dünensand aufgreifen. Pflanzen aus sandigen bzw. bodentrockenen Lebensbereichen z.B. Birken, Kiefern, Gräser, Kräuter, Blütenstauden trockener Böden.

Vorentwurf zum Nutzungs- und Gestaltungskonzept © Villena

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Vorentwurf zum Nutzungs- und Gestaltungskonzept © Villena

Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements

Der Bürgerpark Verden ist durch bürgerschaftliches Engagement entstanden und somit ist es umso begrüßenswerter, dass die Stadt Verden im Zuge der Erarbeitung dieses Konzeptes interessierte Bürgerinnen und Bürger zum aktiven Unterstützen dieses Prozesses aufgerufen hatte. Diesem Angebot waren erfreulich viele engagierte Bürgerinnen und Bürger mit unterschiedlichen Motiven gefolgt, die sich kompetent in die Arbeitsforen eingebracht haben und wesentlich zum Ergebnis des Konzeptes beigetragen haben. Dieses Engagement sollte ungedingt verstetigt werden und mit projektbezogenen Angeboten untersetzt werden, da gerade der projektbezogene Ansatz den heutigen gesellschaftlichen Vorstellung von Engagement entspricht. Ziel aller Aktivitäten ist es eine nachhaltige Wertschätzung und Verankerung des Bürgerparks in der Wahrnehmung der Bürgerinnen und Bürger zu erreichen. Dadurch kann es gelingen, ideelle und finanzielle Unterstützer für die Entwicklung und Unterhaltung zu finden. Vor allem aber können nachhaltige Nutzer und Freunde für den Bürgerpark gebunden werden, die sich auch in Zukunft mit neuen Ideen für den Bürgerpark einbringen werden und anstehende Investitionen und Bereitstellung von Mitteln für die Unterhaltung rechtfertigen.

Partie im Bürgerpark um 1890 © unbekannt

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Partie im Bürgerpark um 1890 © unbekannt

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  1. Potenzial des Bürgerparks
  2. Funktionsräumliche Gliederung
  3. Leitbild und Ziele
  4. Eckpunkte der Gestaltungsidee
  5. Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements