MTV WEST 1. PREIS Konversion, Heidelberg, Kooperation mit ts/c Till Schweizer, Heidelberg // Marcel Heller // Uwe Weisshuhn // ATP sustain // monokrom

1. Preis MTV West © 2018  GDLA

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Lageplan © 2018 GDLA

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Visualisierung 2 © 2018 GDLA

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MTV Lageplan © 2018 GDLA

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Grünvernetzung © 2018 GDLA

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Lageplan zoom © 2018 GDLA

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Schnitt A-A' © 2018 GDLA

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Schnitt B-B' © 2018 GDLA

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Schnitt C-C' © 2018 GDLA

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Schnitt D-D' © 2018 GDLA

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Südstadtboulevard © 2018 GDLA

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1. Preis MTV West © 2018  GDLA

Lageplan © 2018 GDLA

Visualisierung 2 © 2018 GDLA

MTV Lageplan © 2018 GDLA

Grünvernetzung © 2018 GDLA

Lageplan zoom © 2018 GDLA

Schnitt A-A' © 2018 GDLA

Schnitt B-B' © 2018 GDLA

Schnitt C-C' © 2018 GDLA

Schnitt D-D' © 2018 GDLA

Südstadtboulevard © 2018 GDLA

Unser Team konnte beim Wettbewerb zu Konversionsflächen in der Heidelberger Südstadt den ersten Preis erlangen.


1. Platz im Bereich "Mark Twain Village West"


2. Platz im Bereich "Sickingenplatz"


RNZ, 26.03.2018: Siegerentwürfe für "Sickingenstraße" und "MTV West" gekürt - Intelligent plazierte Gebäude, viele Grünflächen.

Städtebauliche Einbindung

Die Baustruktur wird an den Rändern der Konversionsfläche bewusst durchlässig gehalten. Dadurch entstehen Übergänge, in die freie Landschaft oder zu den heterogenen Quartieren, in der Umgebung. Sie ermöglichen Durchblicke, Wegeverbindungen und Durchströmung. Die konsequente Ausrichtung der Gebäude aufeinander ermöglicht, an beiden Startpunkten des Entwicklungsbandes, einen öffentlichen Platz als Auftakt anzuordnen und in jedem Quartier eine offene, grüne Mitte auszubilden.

Entlang der Parkgarage, im Süden des MTV West, leitet eine offene Spiellandschaft als Grünes Band in das freie Feld und bindet bestehende Wegeverbindungen und Kleingärten mit ein.

Wohnungsmix

Um diese Durchlässigkeit zu erzielen, wird ein gebundenes System aus Zeilenbauten und Punkthäusern gewählt. Die Wohnungen sind grundsätzlich alle +1 m über dem Straßeniveau. In der Blockmitte wird ein halböffentlicher Wohnweg zur Erschließung und Begegnungsfläche für die Bewohner geplant. Die privaten Gärten orientieren sich nach dem Sonnenstand und sind auf den Tiefgaragen bzw. einer Aufschüttung inkl. schwerer Brüstung als Schallschutz z.B. zur Sickingen Straße angeordnet.

Schallschutz

Die vorliegenden Werte und Gegebenheiten zu Schallimmissionen von Straße, Bahn und tw. Gewerbe wurden im Entwurf integriert, in dem in erster Linie die Anordnung der Baukörper, sowie Grundrissgestaltung und Typologie wurden darauf hin angepasst . Es wurde auf die Ausrichtung schützenswerter Bereiche wie Wohnen, Schlafen, Arbeiten, KITA in weniger schallausgesetzte Bereiche geachtet und Erschließung sowie Nebenflächen Richtung Straße/Lärm zu orientieren. In Bereichen, in denen Gebäude von mehreren Seiten schallausgesetzt sind oder die Ausrichtung entgegen anderen Kriterien (Energie, Tageslicht, Komfort) spricht, wurde durch zusätzliche gestalterische Maßnahmen die Lärmbelastung abgemindert (Schallbarrieren, schließbare Balkone). Der Beeinträchtigung der Polizei auf das Wohngebiet wurde ,durch die entkoppelte Lage der Stellplätze sowie Zufahrt, bewusst entgegengewirkt.

Freiraumvernetzung

Offene Landschaftsbezüge und Rundwege durch die Quartiere schaffen Verknüpfungen und sorgen für Freiräume unterschiedlicher Charaktere. Zentrale öffentliche Plätze, wie der Sickingen Platz im Süden und der Mark Twain Platz im Norden, markieren Auftaktsituationen des Entwicklungsbandes. Verschiedene Nutzungsangebote und ein hoher Grad an Durchgrünung schaffen Räume von hoher Aufenthaltsqualität. Hier trifft man sich zum Kaffee, setzt die Kinder in Kindergarten oder Tagestätte ab oder hält ein Schwätzchen mit Bekannten. Der öffentliche Grünzug, im Westen des Mark Twain Platzes ,bietet Freiraum zum Toben, Kicken, Picknicken, bindet vorhandene Wegeverbindungen mit ein und hält einen unverbauten Blick in die Landschaft bereit.

Halböffentliche quartiersinterne Bereiche werden , durch Wegeverbindungen, zu einem Raum zusammengefasst. Der Niveauunterschied von einem Meter zum öffentlichen Raum wird über Treppen und Rampen überwunden. Durch den Höhensprung erlangen diese Bereiche einen Grad an Selbstständigkeit und Intimität. Qualitative Freiräume schaffen Identität. Hier werden Wiesen zu Bühnen, Gemeinschaftsgärten zu Kommunikationsräumen und Spielbereiche zu Treffpunkten. Ob Verweilen auf den grünen Sitzstufen, Picknicken auf der Wiese oder beim Bobbycar-Rennen um den Block – hier ist für jede Generation etwas dabei. Rampen sorgen in den Quartieren für uneingeschränkte Zugänglichkeit. Ob Rollstuhlfahrer oder Feuerwehrfahrzeug – alle sind bedacht.

Wer in Ruhe einen Kaffee im eigenen Garten auf der Terrasse genießen möchte, ist in den Reihenhäusern genau richtig. Die Aufschüttung der Gärten schafft Distanz zu den öffentlichen Kernpunkten in der Mitte der Blöcke, welche einen Meter tiefer, auf Straßenniveau, liegen.

Bodenmanagement

Der Aushub der Keller und Tiefgaragen endet bei einer Sohle -1,90. Dieser Aushub soll für die Aufschüttung der Quartiersinnenbereiche auf eine Höhe von ca. 1,00 m verwendet werden. Da die Wegedecke geschlossen werden, ist es möglich leicht verunreinigte Böden auch vor Ort wieder einzubauen. Lediglich ernsthafte Boden-Kontaminationen müssen abgefahren werden.

Die vorhandenen Asphalt- und Betonoberflächen werden, aufgenommen, granuliert und durchgefärbt als Wegdeckschicht neu aufgebracht.Vorausgesetzt die vorhandenen Materialien sind nicht schadstoffbelastet können sie , je nach Situation, als Recycling-Asphalt oder als Betonrecycling genutz werden. Belagsflächen sind barrierefrei gestaltet. Das Oberflächenwasser innerhalb der Quartiere wird zentral in den grünen Quartiersmitten gesammelt, zurückgehalten und verzögert im Erdreich versickert. Auf den öffentlichen Plätzen wird das Niederschlagswasser gebündelt in Rigolen versickert.

Wassernutzung

Durch den hohen Anteil begrünter und versickerungsfähiger Oberflächen, inkl. begrünter Dachflächen, besteht eine hohe Regenwasser-Rückhaltung und Reduktion ,der in den Kanal abzuleitenden Wassermenge.

Ein weiteres Merkmal ist die Vermeidung zusätzlicher Regenwasser-Kanäle auf den Bauplätzen durch eine natürliche Regenwasserableitung über die Oberflächengestaltung. In Form von Mulden, als Bachsystem ausgebildet, läuft das Regenwasser zur Sammelzisterne und von dort aus in den öffentlichen Kanal.

Optional kann das Wasser der Zisternen auch als Grauwasser zur Bewässerung und Reinigung der Außenanlagen eingesetzt werden.

Eine energetische Nutzung in Zusammenhang mit Wasser wird durch den Einsatz von Abwasser-Wärmerückgewinnungssystemen (FEKA-Schächte) vorgesehen, welches sich besonders für Wohnnutzungen eignet, in denen hohe Mengen an warmen Abwasser zur Verfügung stehen.

Verkehrskonzept

Grundsätzlich wird die Straßenführung aus dem Masterplan übernommen und ergänzt. An den beiden zentralen Plätzen Sickingen Platz und Mark Twain Platz entstehen öffentliche Räume für alle Nutzer. Durch die Überpflasterung der Fahrbahn in diesen Bereichen wird, auch für den Autofahrer optisch und haptisch, der Auftakt des Entwicklungsbandes markiert. Innerhalb des Bandes wird der Radweg einseitig in einer Breite von 3m geführt.

Die Binnenwege der einzelnen Quartiere sind alle mit PKW, Rettungsfahrzeugen und Möbelwagen befahrbar, dennoch als Anliegerstraßen deklariert. Die Entsorgung mit Müllautos geschieht ausschließlich über die äußeren Fahrwege, lediglich die innenliegenden Häuser haben daher die Verpflichtung zu den Leerungstagen die Mülltonnen an die Straße zu bewegen.

Ruhender Verkehr

Öffentliche Besucherparkplätz sind, wie im Konzept angegeben, entlang der Straßen angeordnet.

Jeder Block hat 1-2 zentrale Parkgaragen, die bei -1,60 liegen und natürlich belüftet werden.

Sie versorgen als Zentral-Garage die Quartiere mit den notwendigen Stellplätzen. Die Rampen sind bewusst in die Kopfbauten integriert, damit der Schallschutz und die Außenanlagen nicht unter den oft nachteiligen Rampenanlagen leiden.

Gleichzeitig erhöhen Sie den Schutz gegen Eis und Schnee.

Alle Mehrfamilienhäuser haben einen direkten barrierefreien Zugang zu den Treppenhäusern. Die Reihenhäuser haben einen zentralen Aufgang, hier sind Müll- und Fahrradabstellmöglichkeiten der Reihen-Hausgruppen untergebracht.

Energiekonzept

Hauptziel ist die Ausbildung eines Gesamtkonzeptes, welches resiliente, unabhängige Einzelsysteme beinhaltet, jedoch als Gesamtsystem zusammengeschlossen wirken und die Effizienz weiter erhöhen kann. Als Beitrag zur Zielsetzung der klimaneutralen Stadt Heidelberg wurden im Entwurf wesentliche Schritte gesetzt – von der Ausformung der Baukörper, Verbesserung des Lokalklimas und passiven Maßnahmen, hinzu aktiven Maßnahmen im Bereich der TGA und Energieversorgung. Als einzelne Blockeinheiten (Felder) verfügen zusammengeschlossene Baukörper jeweils über einen Anschluss an das Nahwärme- und Stromnetz, sowie über folgende Systeme zur Einbindung erneuerbarer Energie und vorhandener Abwärme aus Gebäude und Umwelt: Hybridkollektoren auf dem Dach (Wärme und Strom)und jeweils ein Eisspeicher und AWRG-Schacht zur Wärmebereitstellung. Die Systeme werden in die zentrale Wärmepumpe, je Block, eingebunden und über einzelne Fertigteilschächte an die Wohneinheiten verteilt, wo sich dezentrale Warmwasser-Bereitung und optionale Lüftung mit WRG in einem Schrankverbau befinden. Die Dezentralisierung der Systeme ermöglicht hohe Flexibilität, sowie Energieeffizienz. Der Zusammenschluss der Netze zu einem Anergienetz würde eine weitere Stufe zur Klimaneutralität bedeuten, indem Synergieeffekte unterschiedlicher Gebäudekategorien und vorhandene Temperaturen noch effizienter genutzt werden.

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Heidelberg

Projektzeitraum
2018