Wuppertal im Wandel © Bruun & Möllers
Höhendifferenz und heterogene Ausgangslage © Bruun & Möllers
einheitlicher Gestaltungskanon fügt Platzebenen zusammen © Bruun & Möllers
Ein Platz über zwei Ebenen © 2019 Axel Hartmann Bruun & Möllers
Erleuchtet © 2019 Axel Hartmann Bruun & Möllers
Aufenthalt und Verbindung © 2019 Axel Hartmann Bruun & Möllers
Erhöht © 2019 Axel Hartmann Bruun & Möllers
Prismatisch gefaltet © 2019 Axel Hartmann Bruun & Möllers
Transit- und Aufenthaltsraum © 2019 Axel Hartmann Bruun & Möllers
Wuppertal befindet sich im Wandel. Der umfassende Umbau des Bahnhofsumfeldes am Döppersberg stellte ein Leuchtturmprojekt zur Beschleunigung der infrastrukturellen Entwicklung der Stadt dar. Neue Gebäude für den Einzelhandel sowie neue Stadt- und Verkehrsräume sollen in Zukunft das südlich der Innenstadt liegenden Ensemble bestimmen. Im Mittelpunkt des Projekts stehen die durch die Bebauung gefassten Freianlagen. Ziel war es möglichst wenige Veränderungen in den hochbaulichen Planungen auszulösen und dennoch dem Bahnhofsvorplatz eine angemessen hochwertige Gestaltung zu verleihen.
Zu planen war der öffentliche Raum des Bahnhofsvorplatzes, der sich über zwei Ebenen erstreckt. Diese beiden Teile werden durch eine große Freitreppe miteinander verbunden. Die Nutzung ist im Wesentlichen auf fußläufigen Verkehr und Aufenthalt ausgerichtet. Der Anspruch an die Qualität und Funktionalität der Gestaltung ist entsprechend der erhofften Prominenz des Komplexes sehr hoch. Das Projekt soll weit über die Grenzen der Stadt hinaus eine Strahlkraft entwickeln und an dieser zentralen Stelle einen neuen Entwicklungsimpuls für die Stadt geben.
PLATZEINHEIT TROTZ ZWEI EBENEN
Die topografisch, gestalterisch und funktionell sehr komplexe Ausgangslage ruft den unmittelbaren Wunsch hervor, aus der heterogenen Gesamtsituation der öffentlichen Räume am Döppersberg eine einzigartige Einheit zu bilden. Trotz einer Höhendifferenz der zwei Platzteile von nahezu 8 Metern und einer funktionellen Aufteilung zwischen Querung und Aufenthalt, sollen sich „oben“ und „unten“ durch einen Gestaltungskanon verbinden.
Dies geschieht in erster Linie durch eine einheitliche Oberflächengestaltung. Ein heller Pflasterteppich zieht sich über die gesamte Fläche, einschließlich der Freitreppe vor der ehemaligen Bundesbahndirektion.
Der untere Platz soll dabei hauptsächlich den Funktionen Verkehr, Veranstaltungen, An-kommen, Anlieferung dienen. Der obere Platz soll einen grüneren Charakter erhalten und vermehrt dem Aufenthalt dienen.
GROßZÜGIGKEIT UND WEITE
Durch die unterschiedlichen Bestandsgebäude entstehen Höhenvorgaben, die gepaart mit den Anschlüssen der neu geplanten Gebäude zu einer optisch ungünstigen Höhenstaffelung hätten führen können. Eine prismatische Faltung der Oberfläche wirkt diesen Widrigkeiten entgegen und schafft zugleich ein einzigartiges Gestaltungsbild, welches ein Stück seiner Inspiration in der Topografie der Stadt selbst findet.
Zwischen Plateau und Brüstung laden Blockstufen zum Verweilen ein und ermöglichen den Blick nach Norden in Richtung Innenstadt. Eine Blickbeziehung der beiden Platzebenen wird möglich.
Die Faltungen in der Topografie sind nicht nur steinern. Neben den funktional notwendigen befestigten Verkehrsflächen an den Gebäudekanten, sollen die ruhigeren Verweilzonen entlang der Brüstung vorwiegend grün gestaltet werden. Die prismatisch gefalteten Rasenflächen sind mit ihrer Orientierung nach Süden und Westen attraktive Orte für Aufenthalt und Spiel. Hier kann nach Lust und Laune gelesen, gespielt und gegrillt werden.
Lockere Baumgruppen auf beiden Ebenen ergänzen diese grüne Komponente und lassen den Platzraum ihn weiter zusammenwachsen. Die transparenten Baumkronen der schnellwüchsigen Schnurbäume bieten auch an heißen Tagen einen angenehm lichten Schatten. Auch im Herbst und Winter wirken der lockere Wuchs und die sich seicht bewegenden Kronen angenehm entspannend auf die 'Prachtbauten', die sonst den Platzraum bestimmen.
Die Platzmöblierung wird vor allem durch drei Rundbänke bestimmt. Im Gegensatz zum längeren Verweilen auf der oberen Ebenen stehen für temporären Aufenthalt auf der unteren Ebene drei Rundbänke zur Verfügung. In Kombination mit Baumpflanzungen stehen Sie auf der Ostseite des sonst offenen Platzbereichs. Leuchtend stellen die Bänke aus Corian vor allem in den Abendstunden einen willkommen Anlaufpunkt dar.
Mehr lesen +
Planungsbüros
Bruun & Möllers Landschaften
Hamburg
Mitarbeiter
Bertel Bruun
Johannes Evert
Benjamin Warnecke
Weitere Planungsbeteiligte
Jakob Leonhards Söhne GmbH & Co. KG
Projektzeitraum
2013
- 2018
Größe
8.800m²
Auftraggeber
WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH
Adresse
Wuppertal, Deutschland
Projekt auf Karte anzeigen