Stadt Landschaft Burg

Stadt Landschaft Burg © 2018 Hans Joosten

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Fontänenfeld auf dem Bahnhofsplatz © 2018 Hans Joosten

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Blick vom Weinberg auf das ehemalige Industrieareal an der Ihle © 2018 Hans Joosten

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Ihlegärten © 2018 Hans Joosten

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Aussichts- und Spielhügel im Flickschupark © 2018 Hans Joosten

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Spielhügel im Flickschupark © 2018 Hans Joosten

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Seesteg im Flickschupark © 2018 Hans Joosten

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Stadt Landschaft Burg © 2018 Hans Joosten

Fontänenfeld auf dem Bahnhofsplatz © 2018 Hans Joosten

Blick vom Weinberg auf das ehemalige Industrieareal an der Ihle © 2018 Hans Joosten

Ihlegärten © 2018 Hans Joosten

Aussichts- und Spielhügel im Flickschupark © 2018 Hans Joosten

Spielhügel im Flickschupark © 2018 Hans Joosten

Seesteg im Flickschupark © 2018 Hans Joosten

Durch den Einfluss digitaler Märkte, das veränderte Mobilitätsverhalten, den demographischen Wandel und Abwanderungsprozesse wird die künftige Funktion vieler Innenstädte ungewiss. Doch zeigt sich schon heute die Relevanz dieser Frage für die Zukunft kleiner und mittelgroßer Städte. Das Konzept für die Landesgartenschau in der sachsen-anhaltinischen Stadt Burg setzte sich daher das Ziel, den Stadtkern als ideellen und infrastrukturellen Bezugsraum zu stärken, indem die Vernetzung von Stadt- und Landschaftsstruktur neu formuliert wird. Dazu wurden die die Innenstadt rahmenden historischen Stadtparks Goethepark und Flickschupark revitalisiert.
Zwischen beiden Parks wurden der Weinberg und die Ihlegärten als neue Freiräume in der Altstadt realisiert. Mit allen diesen Parks wurde das System der städtischen Freiräume von Burg in seinem Zusammenhang beplant und weiterentwickelt. Brachen und bestehende Grünanlagen wurden genutzt, um im Prozess des Stadtwandels positive Impulse zu setzen. Neue Verbindungen wurden geschaffen, die Nutzungsvielfalt erweitert und eröffnet. Dabei erhielten die von Bedeutungsverlust bedrohten Räume eine neue Relevanz für das städtische Leben.
In den historischen, für die Identität der Stadt wichtigen Freiräumen des Goethe- und des Flickschuparks wurden neue Nutzungsangebote geschaffen.
Der gestalterische Zusammenhang des Goetheparks wurde durch Neuinterpretation verlorengegangener Ausstattungselemente und Parkbereiche wiedergewonnen. Dazu gehören der mit einem Wasserstein akzentuierte Bahnhofsvorplatz und ein skulptural gestalteter Pavillon. Das angrenzende ehemalige Bauhofareal wurde zu einem Spielwäldchen mit fließenden Wegestrukturen und verschiedenen Aktionsflächen umgeformt. Der Flickschupark formuliert den Übergang zur Flusslandschaft der Ihle. Das Ufer des dortigen Flickschuteichs wurde durch einen steinernen Steg und flache Natursteinabtreppungen erschlossen. In den Wiesenräumen des Parks entstand ein Aussichts- und Spielhügel als kraftvoller räumlicher Akzent mit vielfältigem Nutzungsangebot.
Die neuen Parkbereiche des Weinbergs und der Ihlegärten schaffen anstelle von Brachen außergewöhnliche Freiräume innerhalb der Altstadt entlang des Flusses Ihle. Auf der Erhebung des Weinbergs entstand über der neugepflanzten Rebanlage ein Stadtbalkon mit weitreichender Sicht auf die Stadtsilhouette. Die Ihlegärten greifen mit ihrer Kammerstruktur die Parzellengrenzen der früheren Bebauung dieses innerstädtischen Areals auf. Damit erhalten sie die räumliche Dichte und Heterogenität des Stadtquartiers aufrecht und schaffen Gartenräume, die unterschiedliche, wechselnde Nutzungen aufnehmen können.


Auszeichnung Öffentlicher Raum als ZentrumDeutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2019

Juryurteil: Interneteinkäufe, autofreundliche Gewerbegebiete und gesichtslose Ladenketten – all das machen seit Jahren den Innenstädten besonderes von kleineren und mittleren Orten das Leben schwer. Die sachsen-anhaltinische Kleinstadt Burg setzte mit der Landesgartenschau 2018 ein deutliches Zeichen für die Revitalisierung der Innenbereiche. Dazu wurden die beiden historischen Anlagen Goethepark und Flickschupark aufgewertet und zusätzlich zwei neue Anlagen in der Altstadt an dem Flüsschen Ihle realisiert: der Weinberg und die Ihlegärten. Verbindungen wurden geschaffen und lange vernachlässigte Bereiche in die öffentliche Wahrnehmung zurückgeholt.

Die Jury hebt die sorgfältige nuancierte Gestaltung der einzelnen Anlagen hervor, die unterschiedliche Nutzungs- und Bedeutungsschwerpunkte der einzelnen Bereiche herausarbeitet beziehungsweise neu formuliert. Insbesondere wird gewürdigt, wie die historischen Anlagen sich im behutsamen Zusammenspiel unterschiedlicher Spielthemen zu einer belebten Innenstadt weiterentwickeln. So entstand ein System öffentlicher Freiräume, das der Altstadt eine neue Identität und vor allem eine neue Relevanz für das städtische Leben gibt und damit auch neue Impulse für die weitere Stadtentwicklung setzt.

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Planungsbüros

relais Landschaftsarchitekten
Berlin

Mitarbeiter
Elisabeth Biederbick, Jörg Bresser, Clara Jäkel, Maike, Jungvogel, Gero Heck, Martin Kusch, Clara Lescourret, Dana Matschek, Marianne Mommsen, Kirsten Polifka, Bettina Roggenbach, Thomas Thränert, Andreas Weber, Martha Wegewitz

Weitere Planer
Planungsbeteiligte / Fachplaner
Mark Krieger Pflanzungen

Ingenieurbüro für Haustechnik, Dipl.-Ing. Breitmeier

Ingenieurbüro Sandmann, Ingenieurbüro für Technische Gebäudeausrüstung

ifb frohloff staffa kühl ecker, Ingenieurbüro für Tragwerksplanung

KBI Kirchner Beratene Ingenieure GmbH

ifw Ingenieurbüro für Wassertechnik

irriproject Ingenieurbüro Bewässerung / Wassertechnik

BAUTRA Bau- und Tragwerksplanung GmbH

am Bau beteiligte Firmen
H. & P. Behr Giesserei GmbH & Co. KG

Jens Traunsberger Garten- und Landschaftsbau e.K

KuKuk GmbH

Landschafts- und Gartenbau Stacklitz GmbH

Metallbau Meyer & Sohn GmbH & Co. KG

Otto Kittel GmbH & Co. Garten- Landschafts- und Sportplatzbau

Ralf Klischke GmbH Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau

SIK-Holzgestaltung GmbH

Springbrunnenbau Josef Gajek

X-MOVE GmbH

Projektzeitraum
04/2015 - 2018

Größe
139.000 qm

Auftraggeber
Stadt Burg

Adresse

39288 Burg

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Auszeichungen & Preise
Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2019
Auszeichnung Öffentlicher Raum als Zentrum
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Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2019 (Auszeichnung); polis award 2020 (3. Platz/ Lebenswerter Freiraum); Bundespreis Stadtgrün 2020 (Anerkennung/ gebaut)