© Andreas [FranzXaver] Süß

Partizipation nach Plan

Bürgerbeteiligung gehört zu den Kernbegriffen politischer und planerischer Kultur. So ist aus dem 6. Jahrhundert vor Christus ist das Zitat des chinesischen Philosophen Lǎotsi überliefert: „Sag es mir – und ich werde es vergessen. Zeige es mir – und ich werde mich daran erinnern. Beteilige mich – und ich werde es verstehen.“

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Partizipation von Bürgern in Planungsprozessen ist seit den 1970er Jahren ein Aufgabenfeld der Stadtentwicklung und der Landschaftsarchitektur, verankert in Baugesetzbuch. Dabei hat die „klassische“ Bürgerbeteiligung, ausgerichtet auf die einseitige Information von Bürgern über das Planungsverfahren, ausgedient. Die Fachwelt spricht heute von „kommunikativen Prozessen“. Für Klaus Selle, Professor für Planungstheorie und Stadtentwicklung an der RWTH Aachen, ist Kommunikation das Schlüsselwort der modernen Teilhabe, denn „man muss wissen, wen man wie erreichen kann“.

Beteiligungsprozesse bieten die Möglichkeit, in vielfältigen Diskussionen die verschiedenen Sichtweisen und Perspektiven nachvollziehbar zu artikulieren und Akzeptanz zu schaffen. Dazu werden in den Kommunen neue Formen der Partizipation – z.B. Lokale Agenda Prozesse, Stadtteilentwicklung, Bürgerhaushalt – angewendet, die über die gesetzlich vorgeschriebenen Mechanismen hinausgehen und bestehende Entscheidungsverfahren ergänzen. Gemeinsam ist ihnen der kooperative, multilaterale Dialog zwischen allen Akteuren, um Ideen für eine lebenswerte Zukunft zu sammeln und nachhaltige Entwicklungen zu befördern. Denn: „Bürgerbeteiligung ist weder ein Luxus, den sich eine soziale Stadt leisten sollte, noch ein notwendiges Übel. Sie ist ein Gebot unserer Zeit.“ (Aus: Handbuch zur Partizipation | Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Berlin. Juni 2011)

Landschaftsarchitekten managen diese kommunikativen Prozesse mit bekannten und neuen Instrumenten und Methoden. Diese kooperativen Verfahren erstrecken sich dabei über ein weites Leistungsspektrum und finden sowohl in der Objektplanung als auch in der Landschaftsplanung statt.

Im Cluster „Partizipation“ wird ein Spektrum formeller und informeller sowie spontaner und initiierter Beteiligung in allen Graden der Teilhabe abgebildet. Es unterstreicht die fachliche und kommunikative Kompetenz von Landschaftsarchitekten außerhalb der etablierten Leistungsphasen und weist sie als qualifizierte Ansprechpartner für Politik und Verwaltung, Bauherren und Bürger aus, wenn es darum geht, Partizipation kreativ und konsensorientiert zu begleiten und zu gestalten.

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